Nach dem Anschlag auf eine Demo in München ereignete sich am Sonnabend eine weitere erschütternde Bluttat, dieses Mal in der österreichischen Region Kärnten: Ein 23 Jahre alter Mann aus Syrien attackierte hier mehrere Passanten in der Innenstadt von Villach mit einem Messer, tötete einen 14-Jährigen und verletzte fünf weitere teilweise schwer. Unmittelbar nach der Tat konnte der Messer-Killer festgenommen werden – und grinste dabei hämisch. Ein Bild, das sich in kurzer Zeit rasant im Netz verbreitete. Inzwischen ist klar: Es handelte sich um eine Terror-Tat, der junge Mann hatte sich in kurzer Zeit radikalisiert. Was wissen wir über den Killer von Villach?
Messer-Angreifer tötete einen 14-Jährigen, verletzte fünf andere Menschen schwer
Die Tat erschütterte nicht nur die Menschen in Österreich, sondern auch in weiten Teilen Europas. Und inzwischen ist klar: Es handelte sich nicht um einen Amoklauf, sondern um einen Terroranschlag. Laut der „Kronen Zeitung“ ereignete sich die Bluttat in der Nähe einer Wurstbude in der Innenstadt von Villach – plötzlich ging der 23 Jahre alte Angreifer mit einem Messer auf Passanten los. Die Schreckens-Bilanz: Ein 14 Jahre alter Junge kam ums Leben, starb an seinen schweren Verletzungen. Vier österreichische Staatsbürger im Alter von 15, 28 und 32 Jahren und ein türkischer Staatsbürger (36) wurden verletzt, befinden sich teilweise noch auf der Intensivstation.
Bei dem 23 Jahre alten Täter handelt es sich um einen Mann aus Syrien, der zwar vorher nicht polizeibekannt war. Trotzdem ist Innenminister Gerhard Karner sicher: „Es handelt sich um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug. […] Es handelt sich um einen Attentäter, der sich offensichtlich in kürzester Zeit über das Internet radikalisiert hat.“ Zunächst war unklar, ob noch ein weiterer Täter an dem Anschlag beteiligt war – kurze Zeit später hieß es jedoch, der Messer-Killer habe allein gehandelt. Noch am gleichen Abend wurde außerdem die Wohnung des Angreifers durchsucht. „An den Wänden hingen IS-Fahnen. Waffen wurden nicht gefunden, Handys sichergestellt“, berichtete Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß.

Die „Kronen Zeitung“ berichtet, dass die Radikalisierung des 23-Jährigen vermutlich über Tiktok erfolgt sei – das erfuhr das Blatt aus Sicherheitskreisen. Er sei auf dem Videoportal verschiedenen islamistischen Predigern gefolgt. Zudem soll er dem islamischen Staat die Treue geschworen haben. Er habe aber weder auf den österreichischen Gefährderlisten gestanden, noch war er dem Geheimdienst bekannt, noch hatte er Vorstrafen.
Syrer (42) hielt den Attentäter von Villach auf, fuhr ihn mit dem Auto an
Indes wurde ein Landsmann des Täters ganz plötzlich zum Nationalheld: Durch sein beherztes Einschreiten konnte ein Essenslieferant schlimmeres verhindern. Er beobachtete die Tat aus seinem Lieferfahrzeug heraus – und entschloss sich, den Attentäter mit dem Auto anzufahren. „Ich wollte gerade eine Bestellung in der Lederergasse abholen, als ich das ganze Blut und zwei verletzte Personen am Boden liegen sah“, sagte der 42 Jahre alte Mann im Interview mit der „Kronen Zeitung“. Als er ihn anfuhr, sei der Täter einige Meter weggeschleudert worden, dann blieb er am Boden liegen, berichtet der Essenslieferant. „Er wollte in Richtung Innenstadt, da waren Kinder auf der Straße – das konnte ich nicht zu lassen.“

Trotzdem bedauert er, dass er nicht noch schneller reagiert habe – vielleicht hätte er auch dem 14 Jahre alten Jungen das Leben retten können. Im Chaos hätten Passanten zunächst angenommen, dass er „der Böse“ sei, auf sein Auto eingeschlagen. Doch die Situation löste sich schnell auf. Für die Tat seines Landsmannes hat der Mann nur Wut übrig. „Ich habe selber Kinder, wir haben alle geweint, weil der 14-Jährige gestorben ist“, sagt er. „So sind wir nicht! Ich lebe seit Jahren gut integriert hier, und viele andere auch. Ich hoffe, die Menschen vergleichen uns nicht mit dem Täter!“ ■