Es gibt Forschungsgebiete, die gibt's gar nicht! Haben Sie sich beispielsweise schon einmal gefragt, wie eigentlich eine Mumie riecht? Die meisten denken vermutlich sofort an den typischen Geruch der Verwesung, doch das ist nicht korrekt! Was passiert mit dem Geruch eines Menschen, der mumifiziert wurde? Ein internationales Forscherteam stellte sich diese Frage, und Matija Strlič von der Universität von Ljubljana hat mit seinen Kollegen aus London, Krakau und Kairo erstmals systematisch den Geruch von Mumien analysiert.
Eine Mumie bezeichnet man die Überreste von Körpern, ob tierisch oder menschlich. Nur: Mumien sind nicht gleich Leichen! Das wohl wichtigste Kriterium für eine Mumie ist, dass sie durch physikalische oder chemische Gegebenheiten im Verwesungsprozess von Zerfall geschützt ist.
Riechen Mumien ekelhaft? Forscher liefern jetzt die Antwort!
Für die Studie kamen instrumentelle und sensorische Techniken zum Einsatz, darunter eine „elektronische Nase“ und geschulte menschliche „Schnüffler“. Neun altägyptische Mumien wurden beschnüffelt – und geben Aufschluss für eine ganz alte Geruchslandschaft von längst vergessener Zeit.

Die Lösung des Mumien-Rätsels: Medienberichten zufolge riechen Mumien tatsächlich gar nicht mal so übel. Die Forscher entdeckten Duftnoten von Harzen, Kräutern und Ölen, samt wie die Menschen dereinst gerochen haben mussten, während sie einbalsamiert wurden. Und diese Geruchsnoten stammen wahrscheinlich von den Stoffen, die dazu dienten, den Körper zu bewahren.
Die Studie, die die Forscher im Journal of the American Chemical Society veröffentlichten, zeigt auch, dass manche Mumien nach Weihrauch riechen konnten, und – weniger überraschend, ein wenig abgestanden und ranzig. Denn ja, ein so alter Körper kann natürlich auch ein wenig nach synthetischen Stoffen zur Schädlingsbekämpfung und dem natürlichen Verfall im Laufe der Jahre durch Schimmel, Bakterien und andere Mikroorganismen riechen, und das ist den feinen Näschen der Forscher auch nicht entgangen. ■