Das sollten Passagiere wissen

Handgepäck-Irrsinn bei der EU: Vorsicht, DIESE Regel wurde jetzt gekippt!

Dank neuer Scanner durften viele Flugreisende zuletzt mehr als 100 Milliliter Flüssigkeit ins Handgepäck packen – doch damit ist nun Schluss.

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Ab September kippt die EU eine Handgepäck-Regel - dann sind nur noch 100 Milliliter Flüssigkeit erlaubt.
Ab September kippt die EU eine Handgepäck-Regel - dann sind nur noch 100 Milliliter Flüssigkeit erlaubt.Shotshop/imago

Es war zu schön, um wahr zu sein: Seit geraumer Zeit galt an vielen europäischen Flughafen eine Handgepäck-Regel, die vielen Fluggästen das Fliegen erleichtern sollte: Statt nur 100 Millilitern durften Behälter mit bis zu 330 Millilitern Flüssigkeiten mitgeführt werden. Nun gibt’s eine echte EU-Kehrtwende: Wegen technischer Probleme wird die Regel gekippt, die 100-Milliliter-Beschränkung gilt bald wieder. Wie kann das passieren – und was müssen Fluggäste jetzt unbedingt beachten? Wir klären auf und verraten, was Sie wissen müssen.

Neue Handgepäck-Regel wieder gekippt – nur noch 100 Milliliter Flüssigkeit erlaubt!

Lange galt an Flughäfen in Europa die 100-Milliliter-Regelung – Flüssigkeiten in größeren Behältern durften nicht im Handgepäck mitgenommen werden. Das betraf vor allem kosmetische Produkte, die dann schnell mal in der Tonne landeten. Doch erst vor Monaten gab es Erleichterung: Sofern zur Kontrolle des Handgepäcks ein besonderer Scanner verwendet wird, wurde die zulässige Menge auf 330 Milliliter erhöht. Denn: Die modernen CT-Scanner erstellen dreidimensionale Ansichten der Gepäckstücke, Behälter mit Flüssigkeiten im Handgepäck konnten daher besser analysiert werden.

Doch damit ist nun wieder Schluss: Laut Medienberichten wurde die Regelung gekippt. Zum 1. September gilt nun wieder die 100-Milliliter-Grenze. Der Grund: Laut einem Bericht von „aeroTELEGRAPH“ weisen manche Baureihen der Geräte technische Mängel auf. Von der EU sei deshalb die Überprüfung der Geräte angeordnet worden. Für die Dauer soll die Nutzung eingeschränkt werden – und damit auch die Flüssigkeits-Grenze. Später könnte dann wieder die 330-Milliliter-Regel greifen – doch vor allem während der laufenden Urlaubssaison haben Fluggäste scheinbar Pech.

Zu viel Flüssigkeit im Handgepäck: Immer wieder müssen am Flughafen größere Behälter aus dem Verkehr gezogen werden.
Zu viel Flüssigkeit im Handgepäck: Immer wieder müssen am Flughafen größere Behälter aus dem Verkehr gezogen werden.Ray van Zeschau/imago

Nun gibt es natürlich Kritik – unter anderem, weil es keinen verlässlichen Zeitplan gibt. Zum anderen fürchten Flughäfen, dass es zu größeren Verzögerungen kommen könnte, wenn die CT-Scanner nicht benutzt werden dürfen. „Die Sicherheitsbehörden in Deutschland und Europa sollten eindringlich alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen zügig durchführen, damit der Status Quo wiederhergestellt wird“, heißt es von Ralph Beisel, Geschäftsführer des Flughafenverband Deutschland.

Auch Flughäfen in Deutschland haben bereits die neuen CT-Scanner in Betrieb

Der Vorteil für Reisende aus Deutschland: Bisher sind die Flughäfen hierzulande nur teilweise betroffen, weil sie technisch hinterherhinken. Zwar gibt es die CT-Scanner schon an einigen Flughäfen, darunter am Flughafen Frankfurt, am Flughafen Düsseldorf, m Flughafen München und am BER. In anderen Ländern ist man aber laut „aeroTELEGRAPH“ schon wesentlich weiter. In Großbritannien sollte die Technologie beispielsweise schon bis 2025 flächendeckend eingeführt werden. Auch an den Flughäfen der Niederlande gibt es die Scanner schon.

Allerdings gab es auch Flughäfen, die trotz der Einführung der Scanner keine neue Mengenregelung kommunizierten, denn: Solange nicht überall gilt, dass 330 Milliliter mitgenommen werden dürfen, fürchtete man Schwierigkeiten für Passagiere etwa auf Transferflügen. Auch an Deutschlands Flughäfen wurde die 330-Milliliter-Regel laut Berichten nie aktiv kommuniziert, um Chaos bei der Sicherheitskontrolle zu vermeiden. ■