Im Januar überrollte eine unfassbare Katastrophe Teile der amerikanischen Stadt Los Angeles: Über Wochen breiteten sich verheerende Waldbrände immer weiter aus, in den Flammen wurden ganze Stadtteile vernichtet. Auch viele Deutsche, die nach Amerika auswanderten und sich hier über Jahre ein neues Leben aufbauten, sind betroffen. Eine Spezial-Folge von „Goodbye Deutschland“ gibt am Freitag Einblicke in das Leben der Menschen aus den Gebieten. Mit dabei: „Goodbye Deutschland“-Star Chris Töpperwien, der hautnah erlebte, wie die Flammen ganze Teile seiner Wahlheimat zerstörten.
Chris Töpperwien wanderte vor Jahren nach Amerika aus, eröffnete einen Currywurst-Truck
Vor Jahren zog es den heute 51-Jährigen nach Los Angeles, wo der Kölner einen Currywurst-Truck eröffnete. Nun führte er die Macher von „Goodbye Deutschland“ durch seine Stadt – unter anderem durch das Viertel Pacific Palisades. Früher war die Gegend ein beliebter Ausflugsort, heute ist sie fast komplett zerstört. Unfassbar: Kurz vor den Feuern war Töpperwien mit seiner Familie noch hier, stattete dem beliebten Viertel einen Besuch ab. Doch dieses Mal wusste er nicht, dass ein Feuer das beliebte Ausflugsziel danach für immer zerstören würde.
„Man muss sich das einfach mal vorstellen: Wir waren Sonntag noch als Familie hier beim Ausflug, wir sind hier ungefähr um 11 Uhr vormittags angekommen“, sagt er. Wie jeden Sonntag parkte Töpperwien mit seiner Familie vor einem Supermarkt, um etwas zu trinken zu kaufen. „Jetzt ist da nichts mehr, es ist nur noch Schutt und Asche. Das muss man sich mal überlegen!“ Tatsächlich steht vom Supermarkt nur noch ein Skelett aus Stahl und Trümmern. Töpperwien läuft an einem kleinen Café vorbei, von dem nur noch Trümmer existieren.
Für Chris Töpperwien ist klar: Die Stadt wird nie wieder so sein, wie sie einmal war. „Zumindest die Bereiche rund um LA. „In Hollywood ist ja alles immer noch genauso und auch Beverly Hills steht noch“, sagt er. Die Touristenattraktionen stehen also noch – es sei wichtig, das klarzustellen. Aber: Die Menschen fernab dieser Hotspots haben teilweise alles verloren. „Was Feuer so anstellen kann, ist wirklich unfassbar“, sagt Chris Töpperwien. „Ich kann es nicht nachempfinden, wie schlimm es gewesen sein muss für die Menschen.“

Er und seine Frau Nicole Töpperwien (33) waren von den Bränden nicht betroffen. Die Angst nahm sie trotzdem mit. „Wir sind ja hier alle umgeben von Hügeln“, sagt sie. Nach dem ersten Feuer seien immer mehr Brände dazugekommen – man sei quasi umgeben von Feuern gewesen. Auch wenn diese weiter weg gewesen seien, sei es ein komisches Gefühl gewesen, erklärt sie. Dann habe es auch ganz in der Nähe ein kleineres Feuer gegeben. „Und ich habe Chris gesagt: Das ist gleich da!“ Den Beginn der Brände bekam sie live mit – sie sei unterwegs zum Friseur gewesen, als eine Freundin ihr schrieb, ob sie trotz Bränden unterwegs ist.
„Goodbye Deutschland“: So erlebten Chris und Nicole Töpperwien die Katastrophe
„Sie hat mir das geschrieben – und 20 Sekunden später überholen mich 20 Feuerwehrautos, 20 Polizeiautos und sperren direkt vor mir die ganze Straße ab.“ Auch Chris Töpperwien erlebte die Maßnahmen der Rettungskräfte. Normalerweise sei nur so viel los, wenn gerade der Präsident in der Stadt sei, sagt er. Auch seine Fans machten sich große Sorgen: Viele Follower hätten ihm geschrieben, ob es der Bäckerei gut gehe, die er eröffnete, ob Chris Töpperwien und seine Familie wohlauf seien. Doch den Ängsten der Fans konnte er schnell den Wind aus den Segeln nehmen: Haus und Bäckerei der Töpperwiens waren weit von den Flammen entfernt.

Chris Töpperwien berichtet in „Goodbye Deutschland“ von den schrecklichen Leichen-Funden
Doch in den betroffenen Gebieten ist das Elend umso größer: Von den meisten Gebäuden stehen nur noch Skelette. „In Amerika wird mit Holz gebaut“, erklärt Chris Töpperwien. Das erklärt, warum in den Ruinen vieler Gebäude nur noch der Kamin steht – denn die Schornsteine seien natürlich nicht aus Holz gebaut, sondern gemauert. Das Feuer hatte dementsprechend reichlich Angriffsfläche und Nahrung.
Während viele schnellstmöglich die Gegend und ihre Grundstücke verließen, wollten andere nicht gehen. Sie seien der Meinung gewesen, dass ihre Häuser nicht abbrennen – die meisten Toten seien deshalb Grundstücks- und Hausbesitzer gewesen, die ihr Hab und Gut nicht allein lassen wollten. „Die haben teilweise Leute mit Gartenschläuchen in der Hand gefunden oder im Wohnzimmer mit ihren Tieren“, sagt Chris Töpperwien über die Zeit nach den Feuern, als die Polizei die Leichen der Anwohner barg, die ums Leben gekommen waren.
Der Star aus „Goodbye Deutschland“ ist trotzdem überzeugt davon, dass die Menschen hier nicht so leicht aufgeben werden, dass sie ihre Häuser wieder aufbauen werden. „Die Leute in Amerika geben nicht auf, das ist kein Aufgeberland. In Amerika wird Geschichte geschrieben, was Innovationen angeht, wo Leute aus dem Nichts heraus vom Tellerwäscher zum Millionär eine Karriere hinlegen“, sagt Chris Töpperwien. „Es gibt kein anderes Land außer die USA, wo sowas tatsächlich auch funktioniert.“ Die Chancen seien anders und die Menschen seien anders. Wie lange es aber dauern wird, bis die Region wieder aufgeblüht ist: unklar. ■