Vorsicht beim Gassigehen im Wald

Für Hunde und Katzen tödlich: Tierärzte warnen vor gefährlicher Wildschwein-Seuche!

In einem Landkreis in Deutschland wurde verstärkt die Aujeszky‘sche Krankheit nachgewiesen. Auch Haustiere können sich mit dem Virus infizieren.

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Hunde können sich mit der Aujeszky‘schen Krankheit infizieren - beim langen Spaziergang im Wald ist also Vorsicht geboten.
Hunde können sich mit der Aujeszky‘schen Krankheit infizieren - beim langen Spaziergang im Wald ist also Vorsicht geboten.Pond5Images/imago

Für viele Menschen, die einen Hund halten, gelten die Wälder als erste Anlaufstelle für eine schöne Gassi-Runde. Hier kann der vierbeinige Liebling herumtollen. Doch im Main-Tauber-Kreis im Nordosten von Baden-Württemberg dürfte vielen Hundebesitzern jetzt die Lust auf ausgedehnte Wanderungen mit ihren Lieblingen vergangen sein: Hier warnt das Veterinäramt vor einer Krankheit, die durch Wildschweine übertragen wird – und die für Hunde, Katzen und andere Tiere immer tödlich endet!

Auch Hunde können sich mit dem gefährlichen Wildschwein-Virus infizieren

In der jüngsten Vergangenheit sei es verstärkt dazu gekommen, dass bei Wildschweinen im Landkreis die sogenannte Aujeszky‘sche Krankheit nachgewiesen werden konnte, heißt es in einer Pressemitteilung des Veterinäramtes im Main-Tauber-Kreis. „Die AK ist eine weltweit verbreitete, virusbedingte und hochansteckende Allgemeinerkrankung vieler Säugetierarten, wobei das Schwein als Hauptwirt agiert“, erklären die Experten.

Der Menschen ist zwar nicht betroffen, kann sich also nicht anstecken – allerdings sind viele andere Säugetiere anfällig für die Ansteckung mit dem Virus. Auch Hunde und Katzen können die Seuche bekommen – und es gibt keine Rettung. „Kürzlich musste ein Jagdhund nach einer Drückjagd mit Symptomen der AK eingeschläfert werden“, heißt es aus dem Main-Tauber-Kreis. Laut Tierseucheninfo Niedersachsen sei das charakteristischste Symptom Juckreiz. „Die Krankheit kann Tollwut-ähnlich verlaufen. Die Infektion führt innerhalb weniger Stunden bis Tage zum Tod.“

Wildschweine sind, wenn Sie das Virus haben, lebenslang infiziert. Sie können die Krankheit auch an andere Tiere weitergeben.
Wildschweine sind, wenn Sie das Virus haben, lebenslang infiziert. Sie können die Krankheit auch an andere Tiere weitergeben.imagebroker/imago

Das Problem laut Veterinärärzten: Hunde und Katzen müssen nicht einmal mit einem infizierten Wildschwein in Berührung kommen, es genügt der Kontakt mit den Körperflüssigkeiten des Tiers, die etwa im Wald hinterlassen wurden. „Bereits Schnuppern kann zu einer Infektion führen“, teilen die Experten mit. Aus diesem Grund wird dazu geraten, in betroffenen Gebieten mit ihren Hunden nur angeleint in den Wald zu gehen. Außerdem ist es besser, wenn der Hund immer abrufbereit ist.

Wildschwein-Seuche: In Deutschland ist das Virus seit 1985 nachgewiesen

Die Virus-Erkrankung tritt vor allem in Ländern auf, in denen es eine große Schwarzwildpopulation gibt. In Deutschland ist sie bereits seit 1985 nachgewiesen. Das Problem: Wildschweine, die das Virus einmal haben, gelten lebenslang als Virusträger. Und: Es gibt keine Möglichkeit, betroffene Tiere zu impfen oder zu behandeln – laut Experten dringt das Virus zu schnell in das Gehirn der Tiere ein. Bei Hunden gilt aber: Vor allem Jagdhunde sind gefährdet, weil sie eher in Kontakt mit Wildschweinen oder deren Ausscheidungen kommen.

Vor allem für Menschen, die Hausschweine halten, ist das Virus eine große Bedrohung. „Das Veterinäramt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis fordert daher alle Schweinehalter auf, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bestände strikt einzuhalten“, heißt es von der Behörde. „Außerdem wird dringend empfohlen, dass Jäger keinen Aufbruch von Wildschweinen an Hunde und andere Fleischfresser verfüttern. Das Virus weist eine hohe Überlebensfähigkeit auf, es wird nicht durch Fleischreifung und oder Gefrieren abgetötet.“ ■