Schon wieder Streik!

BVG Streik am Freitag – was doch fährt und wie Sie ans Ziel kommen

Straßenbahnen und U-Bahnen stehen am Freitag in Berlin bis 10 Uhr still.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Über dem Bahnsteig auf dem Bahnhof Eberswalder Straße weist ein Display auf den bevorstehenden Streik bei der BVG am 2. Februar 2024 hin. 
Über dem Bahnsteig auf dem Bahnhof Eberswalder Straße weist ein Display auf den bevorstehenden Streik bei der BVG am 2. Februar 2024 hin. Soeren Stache/dpa

Verdi ruft für den kommenden Freitag (2. Februar) bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf. 

In Berlin soll bei der BVG am Freitag ab Betriebsbeginn (also ca. 3 Uhr, mit dem Einsetzen der Tageslinien) bis ca. 10 Uhr gestreikt werden. Bei den betroffenen Verkehrsunternehmen in Brandenburg soll den gesamten Freitag lang gestreikt werden.

Der Zugverkehr ist diesmal nicht betroffen. S-Bahnen sowie Regional- und Fernzüge fahren planmäßig. Auch alle baubedingten Ersatzverkehre für S-Bahnen oder DB Regio-Züge fahren planmäßig. Allerdings können Fahrgäste nicht mit einem dichteren Takt bei der S-Bahn rechnen, in der Stoßzeit fährt schon alles, was möglich ist. 

Die Fährlinien F10, F11, F12, die ebenfalls von der BVG betrieben werden, fahren planmäßig.

Und auch der Rufbus „Muva“ ist vom Streik nicht betroffen und kann für Fahrten im Bereich Friedrichshain, Lichtenberg, Friedrichsfelde, Hellersdorf, Karlshorst, Köpenick genutzt werden (genaue Informationen zum Einsatzgebiet und zu Buchungsmöglichkeiten auf der Internetseite der BVG)

Achtung: Nach Ende des Streiks ist noch bis in den Mittag hinein mit Fahrplanabweichungen und Ausfällen zu rechnen, da Fahrpersonal und Fahrzeuge wieder auf die passende Fahrt im Fahrplan disponiert werden müssen!

So kommen Sie ohne BVG ans Ziel

Auf einer eigens eingerichteten VBB-Webseite bietet der Verkehrsverbund eine Streckensuche an, die den Streik berücksichtigt und nur Verbindungen mit S-Bahn und Regio anzeigt. 

Auch bei einigen Buslinien lohnt sich ein Blick auf die Webseite der BVG: Die Buslinien werden ganz oder teilweise von anderen Unternehmen im Auftrag der BVG gefahren. Bei diesen lohnt es sich, die aktuellen Verbindungen auf www.bvg.de oder in den Apps der BVG zu prüfen, rät die BVG. 

Fahrten, die stattfinden, sind an der Angabe einer Echtzeitinformation erkennbar. Linien, die ganz oder teilweise im Auftrag der BVG gefahren werden, sind: M36, 106, 114, 118, 124,133, 161, 168, 175, 179, 184, 204, 218, 234, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N62, N68, N69, N84, N91, N95, N97

Belastungen durch BVG-Streik erträglich

Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hält die Belastungen durch den Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) am Freitagvormittag für „verschmerzbar“. Sie sei zuversichtlich, dass sich in Berlin eine gute Lösung finden lasse, sagte die SPD-Politikerin, die auch BVG-Aufsichtsratsvorsitzende ist, am Dienstag. „Die BVG ist darauf eingestellt.“ Der Vorstand wisse, dass Veränderungen notwendig seien. „Insofern denke ich, ist das, was am Freitag uns bevorsteht, zwar für alle, die BVG fahren, nicht so angenehm“, sagte Giffey. „Aber ich glaube, von drei Uhr bis zehn Uhr, das wird auch verschmerzbar sein.“

Seitens des BVG-Vorstandes habe es die Rückmeldung gegeben, dass der Beginn der Gespräche sehr positiv gewesen sei. „Die BVG ist ja darauf eingestellt, in puncto Arbeitsbedingungen, Flexibilisierung und auch Finanzierung Schritte zu gehen“, sagte die Senatorin. Verdi habe zwar bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Angesichts der positiven Verhandlungen in Berlin sei aber entschieden worden, die Streikzeit zu begrenzen.

Franziska Giffey (M., SPD), Berlins Senatorin für Wirtschaft, spricht mit einer Mitarbeiterin der BVG und mit Jenny Zeller (l.), Vorständin Personal und Soziales der BVG.
Franziska Giffey (M., SPD), Berlins Senatorin für Wirtschaft, spricht mit einer Mitarbeiterin der BVG und mit Jenny Zeller (l.), Vorständin Personal und Soziales der BVG.Annette Riedl/dpa

Sie sei nicht in der Lage, die Warnstreiks zu kritisieren, sagte Giffey. „Aber ich finde, man muss schon bei allem, was an Streiks passiert, auch berücksichtigen, wie die Verhandlungen tatsächlich laufen. Meine Signale sind, dass die Verhandlungen in Berlin vor guten Vorzeichen stehen.“

Bei den Verhandlungen in Berlin geht es um den Manteltarifvertrag für Arbeitsbedingungen und nicht um die Löhne. Bei den Verhandlungen mit der BVG fordert Verdi längere Wendezeiten auf allen Linien, Urlaubsgeld von 500 Euro im Jahr oder 33 Tage Urlaub für alle Beschäftigten ohne Staffelung. Verdi hatte den Verhandlungsauftakt in der vergangenen Woche als ernüchternd bezeichnet. Die Arbeitgeberseite habe zu keiner der Forderungen eine klare Aussage treffen können. ■