Perfider Plan

Familienvater inszeniert eigenen Tod, um im Ausland bei neuer Frau zu leben

Zuerst wird der Familienvater nach einer Kajaktour vermisst. Alle glauben, er sei tot. Kurz danach müssen seine Frau und die drei Kinder erfahren, dass der 45-Jährige sich abgesetzt haben soll.

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Ryan Borgwadt (45) aus Wisconsin soll seinen eigenen Tod inszeniert haben.
Ryan Borgwadt (45) aus Wisconsin soll seinen eigenen Tod inszeniert haben.Facebook

Was muss dieses Familie aus Watertown (im US-Bundesstaat Wisconsin) bloß gerade durchmachen? Zuerst wird der Familienvater nach einer Kajaktour vermisst. Alle glauben, er sei tot. Kurz danach müssen seine Frau und die drei Kinder erfahren, dass der 45-Jährige sich ins Ausland abgesetzt haben soll - angeblich wegen einer anderen Frau. Das war sein perfider Plan.

Ryan Borgwardt startete am 12. August zu einem Kajakausflug auf dem Green Lake. Doch von dort kehrte er nie zurück. Seine Frau und die drei Kinder befürchteten das Schlimmste, als die Rettungskräfte nicht nur eine umgekipptes Kajak und eine Schwimmweste, sondern auch das zurückgebliebene Fahrzeug des 45-Jährigen im Bereich des Sees entdeckten. Ryan Borgwardt galt als vermisst.

Laut New York Post suchten acht Wochen lang speziell ausgebildete Beamte und Taucherteams nach dem Familienvater. Doch ohne Erfolg. Die Ermittler gingen davon aus, dass Ryan Borgwardt auf tragische Weise ertrunken wäre. Doch in Wahrheit hatte sich der 45-Jährige bereits nach Europa abgesetzt.

Das Sheriffs-Büro hatte während der Ermittlungen auch den Computer des Vermissten überprüft und die Untersuchungen auf das Ausland ausgeweitet. Dabei fanden die Beamten heraus, dass der Name Borgwardt nur einen Tag nach seinem Verschwinden gemeldet worden war. Die Strafverfolgungsbehörden vom Nachbarland Kanada hatten den angeblich vermissten Mann überprüft.

Der US-Amerikaner ließ seine Frau und die drei gemeinsamen Kinder zurück - offenbar für eine Geliebte.
Der US-Amerikaner ließ seine Frau und die drei gemeinsamen Kinder zurück - offenbar für eine Geliebte.Facebook

Familienvater inszenierte eigenen Tod

Auf dem Laptop des US-Amerikaners entdeckten die Behörden mehrere verdächtige Hinweise: Vor seinem Verschwinden hatte Ryan online Kontakt zu einer Frau aus Usbekistan. Zudem hatte er ein neues Bankkonto eröffnet und sich über die Möglichkeiten zur Überweisung von Geldern auf ausländische Banken informiert. Anschließend unternahm er den Versuch, seine Suchverläufe und Daten auf dem Computer zu löschen.

Doch das Internet vergisst, heißt es ja so schön. Und den Ermittlern gelang es, trotzdem an die sensiblen Daten heranzukommen. Ryan Borgwardt hatte sein neues Leben seit Monaten geplant und vorbereitet: Bereits sieben Monate vor der Kajak-Tour gab es laut den Ermittlern einige verdächtige Handlungen. So schloss der Familienvater bereits am Anfang des Jahres eine Lebensversicherung im Wert von 375.000 Dollar (umgerechnet rund 355.600 Euro) ab.

Im Mai beantragte er einen neuen Reisepass. Das ursprüngliche Dokument ließ er vor seinem Kajak-Ausflug an den Green Lake im Haus bei seiner Familie zurück. Als Beweis, um sein Verschwinden als schrecklichen Unfall zu tarnen. Doch die Ermittler sind sich sicher: Ryan Borgwardt flog im August von Kanada aus nach Europa, um dort ein neues Leben zu beginnen. Und nicht nur das, es sollte ein Leben an der Seite einer anderen Frau sein.

Seine geschockte Familie versucht nun alles, um mit dem US-Amerikaner Kontakt aufzunehmen: „Ryan, wenn Sie dies sehen, bitte ich Sie, uns oder Ihre Familie zu kontaktieren“, erklärt Sheriff Mark Podoll in einer Pressekonferenz. „Wir verstehen, dass Dinge passieren können, aber es gibt eine Familie, die ihren Vater zurückhaben will.“