Kurzen Prozess machten Polizisten mit dem ersten Eisbär, der seit 2016 Island besuchte. Sie erschossen das Tier aus Sicherheitsgründen. Der Bär soll nun untersucht und ausgestopft werden.
Das Tier war am Donnerstag von einer Anwohnerin in Höfðaströnd in den Westfjorden der Insel gemeldet worden. Der Eisbär war seelenruhig über ihr Grundstück spaziert. Die Frau lebt allein dort, wie der isländische Sender RUV berichtet.
Polizei erschießt Eisbär in Island
Die Küstenwache des Inselstaates brachte daraufhin Polizisten in die abgelegene Region. Die Polizei erschoss das Tier – und teilte mit, keine andere Wahl gehabt zu haben. Die Maßnahme sei in enger Absprache mit der Umweltbehörde getroffen worden.
Das Tier sei vermutlich auf einer Eisscholle aus Grönland im Nordwesten von Island angekommen – eine Strecke von mehreren Hundert Kilometern. Vor der Küste waren zuletzt vermehrt Eisberge gesichtet worden, berichtete der Sender RÚV.
Das Tier zurück nach Grönland zurückzubringen, sei nicht infrage gekommen, hieß es. Grund sei auch die Furcht, der Eisbär könne Krankheiten aus Island einschleppen.
Das Raubtier wird derzeit noch untersucht. „Wir stellen sicher, dass es keine Infektionskrankheiten gibt, die der Bär ins Land gebracht hat“, so der zuständige Bezirkstierarzt Daníel Haraldsson. Die Isländer fürchten, dass der Bär Tollwut oder eine andere Krankheit eingeführt haben könnte. Er sei aber verhältnismäßig gesund gewesen. Der etwa 1,64 Meter große und 150 bis 200 Kilogramm schwere Kadaver soll danach ausgestopft werden.
Letzter Eisbär wurde 2016 gesichtet
Zuletzt war 2016 ein Eisbär auf Island gesichtet worden. Nachdem 2008 zwei Exemplare nach Island gekommen waren, hatten die Behörden beschlossen, dass Eisbären dort getötet werden, obwohl die Art bedroht ist.
Die Tiere seien eine Gefahr für Mensch und Vieh. Sie stammten zudem sehr wahrscheinlich aus einer Population in Ostgrönland, die stabil sei, und die Kosten für eine Rückführung seien deutlich zu hoch.