Der brandenburgische Bauernpräsident Henrik Wendorff sieht in Bibern eine Gefahr für die Deichsicherheit, besonders jetzt, wo ein Hochwasser droht! Denn die Deiche, die eigentlich zum Schutz vor Überschwemmungen dienen, werden von Bibern angegraben, wenn diese bei Hochwasser in höheren Berreichen Zuflucht suchen – und das kann wiederum die Sicherheit der Deiche riskieren!
Der Biber ist eigentlich ein Symbol für erfolgreichen Naturschutz und den Erhalt von Tierarten in Deutschland. Doch trotz seines niedlichen Aussehens und seines ökologischen Wertes sorgt das pelzige Nagetier für Aufsehen in Brandenburg – denn die knuffigen Nager suchen Schutz vor dem Hochwasser, ausgerechnet in den teuer-sanierten Dämmen.

Biber, die sich in Deiche einbuddeln, dürfen erschossen werden
Aus diesem Grund gilt derzeit eine Sonderregelung am Oderdeich, die es Jägern erlaubt, Biber zu schießen, wenn diese sich in den Deichen eingegraben haben. „Katastrophenschutz geht vor Artenschutz“, so Wendorff. Diese Maßnahme soll verhindern, dass durch beschädigte Deiche Hochwasser ungehindert in bewohnte oder landwirtschaftlich genutzte Gebiete eindringt.
In Brandenburg wurden in den letzten Jahren zahlreiche Deiche saniert und verstärkt, um besser auf Hochwasserereignisse vorbereitet zu sein. Die Deiche entlang der Oder und anderer großer Flüsse in Brandenburg sind essenzielle Schutzbauwerke, die Hochwasser von bewohnten Gebieten und landwirtschaftlichen Flächen fernhalten sollen.
Sobald die Hochwasser-Alarmstufe 3 erreicht wird, patrouillieren Deichwachen, um mögliche Schadstellen zu entdecken.
Biber, die sich in Deichen einnisten, stellen dabei wohl eine besondere Herausforderung dar, da ihre Grabarbeiten zu ernsthaften Schäden führen können.
Trotz der Sonderregelung ist der Abschuss von Bibern in Deutschland eigentlich streng reglementiert. Die Tiere stehen unter Naturschutz. ■