Hochwasserschutz brutal

Wegen der Deiche: Mehr als 100 Biber in Brandenburg geschossen

In Brandenburg wurden über 100 Biber abgeschossen, um Deiche zu schützen. Dies entspricht einem Rückgang von drei Prozent des Landesbestands.

Author - Veronika Hohenstein
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Brandenburg: Über 100 Biber geschossen – Landesbestand um drei Prozent reduziert. (Symbolfoto) 
Brandenburg: Über 100 Biber geschossen – Landesbestand um drei Prozent reduziert. (Symbolfoto) SuperStock/imago

Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtet, wurden in den vergangenen Tagen in mehreren Landkreisen Brandenburgs über 100 Biber abgeschossen.

Die Maßnahme wurde ergriffen, um Schäden an den Deichen zu verhindern, aus Angst vor Überflutung angesichts des drohenden Hochwassers. Im Kreis Märkisch-Oderland alleine waren es rund 70 Tiere, in Oder-Spree kamen weitere 40 hinzu. Zusätzlich wurden in der Region zwei Nutrias, also Sumpfbiber, erlegt.

Diese hohe Zahl an Abschüssen hat den Biberbestand in Brandenburg erheblich reduziert. Nach Angaben des Umweltministeriums lag der Biberbestand im Februar bei etwa 3700 Tieren, was einem konstanten Bestand im Vergleich zu den beiden Vorjahren entspricht. Der Abschuss von mehr als 100 Tieren stellt einen Rückgang von rund drei Prozent dar, wie der RBB berichtet.

Deswegen wurden die süßen Nager erschossen!

Die Entscheidung, die streng geschützten Biber zu schießen, wurde in einigen Oder-Regionen per Sonderverordnung erlaubt. Denn der Hochwasserschutz geht vor Artenschutz. Biber, die zu den geschützten Tierarten gehören, suchen bei Hochwasser oft Schutz in den Deichen, wo sie jedoch tiefe Löcher graben können. Diese Behausungen stellen ein Risiko für die Stabilität der Dämme dar, die den Hochwasserschutz in der Region gewährleisten sollen.

Die Kreisverwaltung Märkisch-Oderland betonte, dass immer wieder Schäden an den Deichen festgestellt wurden, die auf die Biber zurückzuführen seien. Eine Sprecherin der Kreisverwaltung erklärte: „Die Maßnahme war notwendig, um Menschenleben und das Eigentum der Bewohner im Oderbruch zu schützen.“ ■