Die Mutter aller Feste steigt wieder und füllt München noch bis zum 6. Oktober. Was für die einen die Gaudi des Jahres ist, ist für viele Münchner ein Grund, der Stadt für ein paar Wochen den Rücken zu kehren. Wer trotzdem bleibt, der muss mitschunkeln, mitprosten und vor allem ordentlich zahlen! Wie viel die Wirte bei einem einzigen Prosit im Festzelt Kasse machen, haben wir einmal beispielhaft durchgerechnet.
Denn die Preise für das Oktoberfest sind so happig wie noch nie. Schon ein Liter schlichtes Tafelwasser kostet im Schnitt üppige 10,48 Euro, die Limo gibt es für 11,67 Euro. Brezeln sind für 3 bis 4 Euro zu haben. Ein halbes Hähnchen kostet zwischen 15 und 20,50 Euro, für eine „Haxn“ zahlt man bis zu 26,90 Euro.
Oktoberfest: Maß Bier kostet 15,30 Euro
Was natürlich aber am wichtigsten ist: Was kostet überhaupt die Maß Bier? Die ist nicht billiger geworden, die Wirte haben fast alle ein paar Cent draufgeschlagen und verlangen bis zu 15,30 Euro! Bei der Maß Weißbier langen die Oktoberfest-Wirte sogar extra zu: bis zu 17,80 Euro kostet die!
Dem Spaß in den Festzelten wird es kaum einen Abbruch tun, denn die werden dennoch voll bis unter das Zeltdach sein. Mit jedem Schluck sitzt schließlich der Geldbeutel etwas lockerer. Laut dem Münchner Amt für Statistik trinkt jeder Oktoberfest-Besucher im Schnitt 1,25 Maß Bier beim Besuch des Oktoberfestes. Im Jahr 2023 wurden 6,5 Millionen Liter Bier ausgeschenkt. Das ist zwar noch eine Ecke weniger als 2018, damals waren es 7,5 Millionen Maßkrüge, die geschwenkt wurden. Doch das Geschäft durfte dennoch einträglich gewesen sein. In einem der 14 großen Festzelte, die es neben vielen kleineren gibt, sitzen im Durchschnitt 5000 Personen.
In einem Zelt mit 5000 Menschen, in dem jeder Gast im Durchschnitt ein und ein Viertel Bier trinkt, fließen also satte 95.625 Euro für Oktoberfest-Bier in die Kassen – pro Besucher.
So viel bringt „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ dem Oktoberfest-Wirt
Doch wie ist es, wenn das ganze Festzelt zusammen anstößt? Der Münchner Radiosender „charivari“ hat die Rechnerei im vergangenen Jahr noch auf die Spitze getrieben. Denn die Kapelle im Zelt auf dem Oktoberfest „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ spielt, heben alle Gäste mehrfach ihre Bierkrüge und stoßen an. Jedes Mal wandert ein kräftiger Schluck Bier die Kehlen herunter - und das „Prosit“ passiert zwei- oder dreimal pro Stunde!

Daran schließt sich unsere Rechnung aus diesem Jahr an: Dafür gehen wir davon aus, dass bei einem Bierpreis von 15,30 Euro pro Liter ein Milliliter des Festzelt-Bieres 1,53 Cent kostet. Ein kräftiger Schluck Bier wird in der Regel mit 50 Milliliter veranschlagt. Ein Schluck kostet also den Biertrinker oder die Biertrinkerin 76,5 Cent.
Oktoberfest: So viel kassiert der Wirt bei einem Prosit im Festzelt
Wenn also im Durchschnitt 5000 Menschen pro Festzelt jeweils einen Schluck Bier trinken, wenn das Prosit angestimmt wird, dann verdient der Wirt in diesem Moment satte 3825 Euro - mit einem Mal!
Die Rechnung bezieht sich auf die jeweiligen statistischen Werte. Dennoch muss man den Festzeltwirten natürlich anrechnen, dass sie auch hohe Kosten haben, die in diese einfache Rechnung nicht eingeflossen sind. Dazu zählen: Miete, Personal, Versicherungen, Zeltbau und Anlagen und viele weitere Dinge. Auch die Gläser gehen gerne mal kaputt!
Aber im Moment des „Prosits“ fließen so satte 250 Liter Bier auf einmal die Kehlen der Besucher herunter - und das nur in einem einzigen Zelt der Wies'n! Insgesamt warten auf die Gäste in den großen und kleinen Festzählten und draußen rund 120.000 Sitzplätze. Da machen wir Wirte ganz sicher einen ordentlichen Umsatz. Aber wir gönnen es Ihnen. Ein Prosit der Gemütlichkeit! ■