Ach ja, immer der Streit ums liebe Geld: Der zerrüttet auch die Familie der Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (79). In einem Interview mit der Apotheken Umschau urteilt Messner hart über seine Kinder Layla (43), Magdalena (36), Simon (34) und Anna Juditha (23). Doch ein Interview des Bayerischen Rundfunks mit Messners Sohn Simon wirft Zweifel an der Darstellung auf.
Riesiges Messner-Vermögen löst Streit ums Erbe aus
Er ist der bekannteste Extrembergsteiger der Welt: Reinhold Messner bestieg 1978 zusammen mit seinem Kletterpartner Peter Habler als erster Mensch ohne Unterstützung durch Flaschensauerstoff den Gipfel des Mount Everest, er bestieg als Erster alle 14 Achttausender der Welt. Seine Unternehmungen haben ihn berühmt gemacht – und reich. Kurz vor seinem 80. Geburtstag hat Messner nach Schätzungen von Branchenkennern ein Vermögen zwischen 30 und 37 Millionen Euro.
Darum dachte Reinhold Messner wohl, dass er in weiser Voraussicht handelte, als er schon frühzeitig die Zuteilung seiner Erbschaft an seine Kinder im Falle seines Todes regelte. Diese Meinung hat er inzwischen geändert. In einem Interview mit der Apotheken Umschau bezeichnete Messner diese Entscheidung als „einen meiner größten Fehler“. Das Verhältnis zu seinen Kindern sei angespannt, sein Testament nannte er dafür als größten Grund: „Sie verstehen nicht, dass alles geschenkt war, und schätzen den Wert meiner Großzügigkeit nicht.“
Reinhold Messner: Das vorzeitige Erbe hat meine Familie zerrüttet
Reinhold Messner habe eine ganz andere Einstellung zu den eigenen Eltern gehabt als seine Kinder zu ihm: „Ich habe nichts von meinen Eltern geerbt und ich bin glücklich darüber. Es war nichts da außer Respekt und Dankbarkeit. Wir waren eine große Familie, viele Geschwister, und wir haben uns um unsere Eltern im Alter gekümmert.“ Nun sei er nicht verletzt, aber enttäuscht, denn bei seinen Kindern sei es jetzt komplett anders: „In dem Moment, als ich mein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt hatte, zerbrach die Familie. Die Frage, wer mehr bekommen hat, stand im Vordergrund.“
Messner-Sohn bestreitet Vorwurf um Erbstreit
Reinhold Messners Kinder wollten die Aussagen ihres Vaters indes nicht auf sich sitzen lassen. Simon Messner widerspricht gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: Das Erbe, das er von seinem Vater bekommen habe (zwei Bergbauernhöfe im Vinschgau in Südtirol), schätze er sehr, und habe das seinem Vater auch vermittelt. „Deswegen verstehe ich den Vorwurf eigentlich im Grunde nicht.“
Dass es einen Bruch in der Familie gegeben hat, bestreitet er nicht – wohl aber, dass das Überschreiben der Erbschaft diesen ausgelöst habe. Das sei sukzessive passiert und habe andere Gründe, glaubt Simon Messner. Mit seinen Geschwistern verstünde er sich gut.
Auf Nachfrage der Bild reagierte Reinhold Messner auf die Aussagen seines Sohnes. Sie seien „unwahr“, und vor allem von der „Gleichgültigkeit“ seiner Kinder sei er enttäuscht. Nach eigenen Aussagen hat er auch den ersten Schritt getan und es mit Gesprächen versucht – wohl vergeblich. ■