Urlaub am Meer? Klingt perfekt, wäre da nicht die unsichtbare Gefahr, die in der Ost- und teilweise auch in der Nordsee lauert: Vibrionen. Diese Bakterien können schwere Infektionen verursachen und sogar tödlich enden. Wo ist die Gefahr am größten und wie kann man sich schützen?
Aktuell warnt das schwedische Gesundheitsamt: „Gehen Sie nicht ins Wasser, wenn Sie offene Wunden haben.“ Vibrionen breiten sich in den warmen Gewässern Skandinaviens aus, aber auch in der deutschen Ostsee und vereinzelt in der Nordsee sind die Keime aktiv.
Vibrionen sind stäbchenförmige Bakterien, die sowohl in Süß- als auch in Salzwasser vorkommen können. Bei Wassertemperaturen über 20 Grad vermehren sie sich schnell. Eine Infektion erfolgt durch offene Wunden oder verschlucktes Wasser und kann schwere Magen-Darm-Erkrankungen verursachen.
Vibrionen: Badende sollten vorsichtig sein
Die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern raten zur Vorsicht. Eine interaktive Karte des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zeigt tagesaktuell die Bedingungen für Vibrionen. Das Risiko an der deutschen Nord- und Ostsee steigt. Badende sollten vorsichtig sein.
Im vergangenen Jahr hatte es mehrere Vibrionen-Infektionen mit tödlichem Ausgang gegeben. So starb ein 74-jähriger Mann nahe Rostock nach einem Bad in der Ostsee.

Besonders betroffene Gebiete
- Schleswig-Holsteinische Wattenmeer-Küste: Besonders gefährdet.
- Elb- und Wesermündung, Jadebusen und Ems-Mündung in Niedersachsen: Erhöhtes Risiko.
- Ostfriesische Inseln wie Wangerooge und Spiekeroog: Nur geringes Risiko.
- Schleswig-Holsteinische Ostseeküste: Von Lübeck bis Flensburg herrschen bereits mäßig gute Bedingungen für Vibrionen. Besonders betroffen sind Buchten, Flussmündungen und der Ostseefjord Schlei.
- Mecklenburgische Ostsee: Rund um Rostock geringes Risiko, aber erhöhtes Risiko um Rügen und Usedom.
Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass die Ostsee an der Küste von Schweden und Finnland sowie vor allem rund ums Baltikum noch stärker betroffen ist.
So schützen Sie sich
Bisher wurden in Deutschland keine Vibrionen-Werte gemessen, die ein generelles Badeverbot rechtfertigen würden. Trotzdem ist Vorsicht geboten.
- Offene Wunden meiden: Gehen Sie nicht mit offenen Wunden ins Wasser.
- Kein Wasser schlucken: Vermeiden Sie es, Wasser zu schlucken.
- Arzt aufsuchen: Bei Verdacht auf eine Infektion, besonders bei Immunschwäche oder Vorerkrankungen, sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. ■