
Endlich frei! Vach 738 Tagen in brutaler Gefangenschaft der Hamas. Zwanzig junge Männer sind zurück in Israel. Sie wurden beim Überfall der Hamas auf Israel verschleppt, unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten. Nun kann die Welt aufatmen: Die letzten überlebenden Geiseln sind frei und wieder vereint mit ihren überglücklichen Familien. Unter ihnen sind auch vier deutsche Staatsbürger. Wir erzählen die Geschichten der Menschen, die zwei Jahre nach dem brutalen Überfall endlich gerettet sind.
Die Zwillinge Gali und Ziv Berman, 28 Jahre
Die Zwillinge Gali und Ziv Berman wurden aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt. Beide Brüder haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Israelischen Medien zufolge wurden sie getrennt voneinander festgehalten und sahen sich bei ihrer Freilassung erstmals wieder. Nach ihrer Rückkehr nach Israel zeigten sie sich der auf sie wartenden Menschenmenge in Trikots des israelischen Vereins Maccabi Tel Aviv – für den sie sich ebenso begeistern wie für den Bundesligisten Borussia Dortmund.

Alon Ohel, 24 Jahre
Der junge Musiker Alon Ohel aus Lavon in Nordisrael wurde beim Nova-Festival verschleppt. Die Großmutter des mittlerweile 24-jährigen Deutsch-Israeli stammt aus Berlin und hat den Holocaust überlebt. Seiner Mutter Idit Ohel zufolge war ihr Sohn seit seiner Entführung in Ketten gelegt und drohte zu erblinden.

Rom Braslavski, 21 Jahre
Der Deutsch-Israeli arbeitete als Sicherheitsmitarbeiter beim Supernova-Festival. Dem jungen Mann aus Jerusalem gelang es, mehrere Menschen in Sicherheit zu bringen, bevor er selbst verletzt und entführt wurde. In einem im August veröffentlichtes Propagandavideo ist Braslavski in einem Hamas-Tunnel zu sehen, wie er unter Tränen um seine Freiheit fleht.
Elkana Bohbot, 36 Jahre
Bohbot war einer der Veranstalter des von der Hamas überfallenen Supernova-Musikfestivals. Im Gegensatz zu 370 weiteren Menschen überlebte er den Überfall auf das Festivalgelände. Bohbot ist verheiratet und hat einen Sohn.
Evyatar David und Guy Gilbao Dalal, beide 24 Jahre
Die beiden besten Freunde wurden beim Überfall auf das Supernova-Festival verschleppt. Im August veröffentlichten die Islamisten ein Video, das David in einem stark abgemagerten Zustand zeigte. Er hielt eine Schaufel und sagte, er schaufele sein eigenes Grab. Dalal war zuletzt in einem am 5. September veröffentlichten Video zu sehen, das ihn zusammen mit der Geisel Alon Ohel in einem Tunnel zeigt.

Matan Angrest, 22 Jahre, wollte den Überfall der Hamas auf Israel verhindern
Der Soldat saß in einem Panzer, als er von den Islamisten verschleppt wurde. Er hatte versucht, das Hamas-Kommando daran zu hindern, nach Israel zu gelangen. Angrest lebt in Kirjat Bialik in Nordisrael, ist laut seiner Familie ein großer Fußballfan und schwärmt für Maccabi Haifa.
Nimrod Cohen, 21 Jahre
Nimrod Cohen wurde zusammen mit drei weiteren Soldaten in deren Panzer überfallen, die drei weiteren Männer wurden getötet. Die Reste seines Zauberwürfels, den er immer bei sich trug, wurden in dem Panzer gefunden. Cohens Mutter bewahrte den Würfel sorgsam auf.

David und Ariel Cunio, 35 und 28 Jahre
Die Brüder wurden zusammen mit sechs Verwandten aus einem Schutzraum in Davids Haus im Kibbuz Nir Oz entführt. Die sechs Angehörigen der israelisch-argentinischen Brüder wurden bereits freigelassen. Davids Zwillingsbruder Eitan Cunio, der sich in dem Kibbuz ebenfalls in einem Schutzraum versteckt hatte, konnte dem Hamas-Kommando entkommen. Davids Schicksal wurde vom israelischen Regisseur Tom Shoval in der Dokumentation „A Letter to David“ verfilmt.
Eitan Horn, 39 Jahre
Eitan Horn wanderte laut Medienberichten mit seiner Familie vor Jahren aus Argentinien nach Israel aus. Er wurde zusammen mit seinem älteren Bruder Yair Horn aus dessen Haus in Nir Oz entführt. Eitan Horn war in der Jugendarbeit tätig, er lebt in Kfar Saba nördlich von Tel Aviv.
Segev Kalfon, 27 Jahre
Segev Kalfon lebt in Dimona in Südisrael und betrieb zusammen mit seinen Eltern eine Bäckerei in der Negev-Wüste. Kalfon wurde beim Supernova-Festival verschleppt. Ein Freund von ihm schilderte, wie er vergeblich versuchte, sich im Gebüsch entlang der Zufahrtsstraße zum Festivalgelände zu verstecken.

Bar Kuperstein, 23 Jahre
Bar Kuperstein wurde beim Nova-Festival entführt, wo er versuchte, anderen Menschen zu helfen, die von den Islamisten angeschossen worden waren. Sein seit einem Unfall gelähmter Vater Tal Kuperstein hat während der Geiselhaft seines Sohnes wieder sprechen gelernt, um ihn damit zu überraschen.
Omri Miran, 48 Jahre
Omri Miran wurde in seinem Haus im Kibbuz Nahal Oz vor den Augen seiner Frau Lishay und seiner beiden Töchter Roni und Alma entführt. Omris Vater Dani zog nach Tel Aviv, um besser für die Befreiung seines Sohnes und der weiteren Geiseln kämpfen zu können. Auf einem Foto trägt er nach seiner Rückkehr ein T-Shirt, auf dem zu lesen ist: Aba, Ima, Roni, Alma (Papa, Mama, Roni, Alma).

Maxim Herkin, 37 Jahre
Bevor Maxim Herkin zusammen mit seiner Mutter nach Israel zog, lebte er in der Ukraine. Er wurde vom Supernova-Festival verschleppt. Er ist Vater einer kleinen Tochter.
Eitan Mor, 25 Jahre
Eitan Mor arbeitete als Sicherheitsmann beim Supernova-Festival. Sein Vater Tzvika Mor ist Gründer des Tikva-Forums das sich für die Rückkehr der Geiseln einsetzte, aber Zugeständnisse gegenüber der Hamas ablehnte.

Yossef Haim Ohana, 25 Jahre
Ohana arbeitete als Barkeeper beim Supernova-Festival. Bevor er versuchte, mit einem Freund vor dem Hamas-Kommando zu fliehen, versuchte er Verletzten zu helfen.
Avinatan Or, 32 Jahre
Avinatan Or stammt aus einer streng religiösen jüdischen Familie aus dem Westjordanland und studierte Ingenieurswissenschaften. Seine Lebensgefährtin Noa Argamani wurde zusammen mit ihm vom Supernova-Festival entführt. Sie wurde im Juni 2024 bei einem israelischen Militäreinsatz befreit.
