
Zwei Jahre lang waren sie von Islamisten im Gazastreifen unter grausamen Umständen gefangengehalten worden. Nun sind die letzten der noch lebenden Geiseln aus Gaza frei. US-Präsident Donald Trump ist in Tel Aviv eingetroffen.
Nach 738 Tagen Gefangenschaft sind die restlichen von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln frei. Mehrere israelische Medien berichteten, dass bei einer zweiten Übergabe 13 der aus Israel entführten Menschen – darunter der Deutsch-Israeli Rom Braslavski – dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien. Kurz zuvor waren die ersten sieben Geiseln zurück nach Israel gebracht worden, darunter auch die Deutsch-Israelis Alon Ohel sowie Gali und Ziv Berman. Alle freigelassenen Geiseln sind laut israelischen Medien in „gutem Zustand“.

Israels Militär geht nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute – und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist – übergeben kann.
Geiseln hatten per Video ersten Kontakt mit ihren Familien
Kurz vor ihrer Freilassung hatten einige Geiseln Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit mehr als zwei Jahren.
Die Videos dienen als Propaganda für die Terrororganisation Hamas, die sich damit als menschlich inszenieren kann. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen. Der Hamas war bei vorigen Geisel-Freilassungen ebenfalls vorgeworfen worden, diese für propagandistische Zwecke zu nutzen.
Die heute erfolgten Freilassungen sollten deshalb ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter ablaufen. „Ihr kommt nach Hause – ihr kommt alle nach Hause“, sagte die Mutter einer Geisel unter Tränen der Times of Israel zufolge. „Es gibt keinen Krieg mehr.“
Donald Trump will sich mit Geisel-Familien treffen
US-Präsident Donald Trump ist bei seiner Nahost-Reise im israelischen Parlament in Jerusalem angekommen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie er von dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu begrüßt wird. Trump schrieb danach in ein Gästebuch: Es sei ihm eine große Ehre. Das sei ein großer und schöner Tag. Ein Neuanfang.

Es war zunächst geplant, dass sich Trump mit Familien der Geiseln trifft und dann eine Rede vor der Knesset – dem israelischen Parlament – hält.