Der Unfall, von dem Täve Schur am Freitag auf dem Riverboat berichtete, hätte wirklich böse enden können – der 94-Jährige muss mehrere Schutzengel gehabt haben! Der Sportler aus Heyrothsberge war einer der erfolgreichsten Radrennfahrer der DDR, wurde im Laufe seiner Karriere zu einer wahren Ikone des Radsports. Heute ist er 94 Jahre alt – und schockt jetzt seine Fans: Erst kürzlich habe er einen schweren Unfall erlebt, erzählte er in der Talkshow. Täve Schur stürzte vom Dach, brach sich dabei mehrere Rippen. Wie geht es der DDR-Legende heute?
DDR-Legende Täve Schur: Er stürzte vom Dach – und brach sich vier Rippen!
Gustav-Adolf „Täve“ Schur gehörte zu den Gästen, die am Freitag auf dem Riverboat des MDR zu Gast waren – und schockte die Moderatoren und auch die Zuschauer hier mit einer Geschichte, die richtig böse hätte ausgehen können: Der DDR-Radsportler stürzte erst kürzlich vom Dach, verletzte sich dabei schwer! „Ich bin neulich vom Dach gefallen“, erzählt er im Interview mit Moderator Matze Knop plötzlich. „Ich wollte mit einem Bläser das Laub von meinem Welldach in mein Grundstück reinpusten.“
Er brauchte dafür einen bestimmten Winkel, weil er seinen Nachbarn nicht mit dem eigenen Laub belasten wollte. „Ich stehe auf der Kante und rutsche da oben weg, weil es moosig ist und feucht, da war kein Ast da, nischt.“ Täve Schur verlor das Gleichgewicht – und stürzte! „Ich musste runter und zwar mit dem Kopp zuerst“, sagt der. Den Gästen der Talkrunde und auch den Zuschauern bleibt das Lachen über seine Erzählung im Hals stecken. Aber: „Es ging so schnell“, sagt Täve Schur. „Ich habe mich in der Universitätsklinik wiedergefunden und habe mich gefreut.“ Vor allem, als ihm bewusst wurde, dass er noch da sei.

Die Bilanz sah trotzdem verheerend aus: Täve Schur berichtet, er habe sich bei dem Sturz vier Rippen gebrochen. Ein echter Schock, von dem er sich aber gut erholt hat. Auf dem Riverboat witzelte er herum, lachte, berichtete aus seinem Leben. Als Matze Knop von ihm wissen will, wie er eigentlich zum Radsport gekommen sei, antwortet der 94-Jährige: „Radfahren ist die eigentlich einfachste Sache der Welt. Musst nur ein Fahrrad haben.“ Er habe auf Vaters Fahrrad gelernt, sei anfangs mit dem Rad seines Vaters sogar rückwärts gefahren. „Das können heute viele Menschen nicht.“

Der heutige Radsport begeistert den DDR-Star aber nur noch wenig, lässt er im Gespräch auf dem Riverboat durchblicken. „Der Sport war ein harter Kampf, ging manchmal über fünf, sechs Stunden“, berichtet er. „Du musstest vorher daran denken, wie viel trinkst du, wie viel brauchst du, wie wird das Wetter, durch welche Ecken geht es, welche Berge sind dabei. Das musste man sich einprägen, weil man nicht solche Flöten im Ohr hatte, die heute Mode sind.“ Heute sei der Sport sehr langweilig geworden. „Zu unseren Zeiten musstest du dich konzentrieren auf deine Gegner, musstest sie auf der Strecke studieren.“
Und das konnte er: Täve Schur gewann 1955 und 1959 die Internationale Friedensfahrt, eines der renommiertesten Amateurradrennen jener Zeit. Besonders beeindruckend war sein Sieg 1959, als er sich gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzte. Neben seinen Erfolgen bei der Friedensfahrt wurde Schur 1958 und 1959 Weltmeister im Straßenrennen der Amateure. Zudem gewann er mehrere DDR-Meisterschaften und war ein prägendes Gesicht des DDR-Sports. Nach seiner Karriere engagierte er sich als Sportfunktionär. Sein Name ist untrennbar mit der Blütezeit des DDR-Radsports verbunden, und sein Vermächtnis wirkt bis heute fort.