Bis zu 93 Prozent

Preis-Schock: Gaspreise kräftig rauf – vor allem Ostdeutschland betroffen!

Trotz stabiler Rohstoffpreise erwartet die Verbraucher ein drastischer Preisanstieg. Welche Regionen besonders betroffen sind und wie heftig es wird. 

Author - Michael Heun
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Gas wird teurer.
Gas wird teurer.Wolfilser/Imago

Schlechte Nachrichten für Millionen von Gas-Kunden in Deutschland: Trotz stabiler Rohstoffpreise erwartet die Verbraucher ab 2025 ein drastischer Preisanstieg. Grund dafür sind die deutlich erhöhten Netzentgelte, die viele Haushalte mehrere Hundert Euro mehr kosten werden. Besonders hart trifft es dabei den Osten Deutschlands.

Wer sein Zuhause mit Gas heizt, muss sich auf erhebliche Mehrkosten einstellen. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox können die Netzentgelte für ein Einfamilienhaus um bis zu 445 Euro steigen. Der Grund: Die Netzbetreiber haben neue Abschreibungsregeln, die ihnen erlauben, die Stilllegung von Gasnetzen ab 2035 jetzt schon in die Berechnungen aufzunehmen. Dadurch schnellen die Gebühren in die Höhe – in manchen Regionen sogar um bis zu 56 Prozent.

Verbrauch sinkt – Preise steigen

Der Umstieg vieler Haushalte auf Wärmepumpen führt dazu, dass weniger Menschen auf Gas setzen. Doch das sorgt für ein Problem: Je weniger Verbraucher das Gasnetz nutzen, desto höher werden die Kosten für diejenigen, die noch darauf angewiesen sind. Eine kleinere Zahl von Nutzern muss die gesamten Netzgebühren schultern, was die Preise für Gas-Kunden weiter in die Höhe treibt.

Die neue Preiswelle trifft jedoch nicht alle Regionen Deutschlands gleich. Laut den Experten von Verivox müssen vor allem Verbraucher in den neuen Bundesländern mit deutlich höheren Netzentgelten rechnen. Eine Auswertung zeigt, dass in mehr als 3000 Orten mit einem Anstieg der Gebühren von über 20 Prozent zu rechnen ist. Besonders drastisch fällt der Preisanstieg im baden-württembergischen Dettingen aus, wo sich der Arbeitspreis um sage und schreibe 93,6 Prozent auf 5,49 Cent pro kWh erhöht.

Osten Deutschlands besonders betroffen

Im Durchschnitt steigen die Gasnetzentgelte am stärksten bisher in Sachsen-Anhalt (+43 Prozent), Brandenburg (+39 Prozent) sowie in Sachsen (+34 Prozent). Doch auch in Niedersachsen (+30 Prozent), Bremen (+29 Prozent) und Baden-Württemberg (+24 Prozent) zeichnen sich deutliche Kostensteigerungen ab.

Im Durchschnitt steigen die Netzentgelte in Deutschland um 23 Prozent, was bei einem Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 kWh zusätzliche Kosten von etwa 103 Euro bedeutet. Doch der Osten steht deutlich schlechter da: In vielen Gemeinden sind Erhöhungen von weit über dem Bundesdurchschnitt zu erwarten.

Es wird kälter - und der Gaspreis steigt.
Es wird kälter - und der Gaspreis steigt.Bernd Weißbrod/dpa

Beispielrechnung: So viel kostet Gas 2025

Berechnungen von Verivox zeigen, dass der aktuelle durchschnittliche Gaspreis (inklusive Netzentgelte) in Deutschland im Oktober 2024 bei 11,24 Cent/kWh liegt. Das entspricht bei einem Einfamilienhaus Jahreskosten von etwa 2248 Euro. Sollten sich die steigenden Netzentgelte durchsetzen, könnte der durchschnittliche Gaspreis im Jahr 2025 auf 11,76 Cent/kWh klettern – was jährliche Gaskosten von 2351 Euro für ein Einfamilienhaus bedeutet.

Regionale Unterschiede verschärfen die Lage

Während einige wenige Orte von Gas-Preissteigerungen verschont bleiben, müssen die meisten Haushalte in Deutschland deutlich tiefer in die Tasche greifen. Besonders bitter: Lediglich 176 Orte können sich auf sinkende Preise freuen, während in fast allen anderen Regionen die Kosten in die Höhe schießen. Der Osten ist besonders stark betroffen – hier müssen die Verbraucher mit den größten Belastungen rechnen.

Für viele Haushalte bedeutet das: Jetzt handeln und Alternativen prüfen. Denn: Ob Wärmepumpe, Solarthermie oder andere Heizsysteme – wer auf Gas setzt, könnte in den nächsten Jahren mit immer weiter steigenden Kosten konfrontiert werden. ■