In der vergangenen Staffel „Promi Big Brother“ erreichte die Diskussion über die Moral in Reality-TV-Formaten ein neues Level. Der Grund dafür war Elena Miras (32), die von Tag zu Tag labiler und zugleich aggressiver wirkte. Elena verlor wegen verschiedenen Situationen immer wieder die Nerven, schrie und weinte. Es schien außerdem so, als hätte Elena eine falsche Wahrnehmung der Ereignisse gehabt.
Elena Miras' psychischer Absturz bei „Promi Big Brother“
Die Zuschauer machten sich deswegen Sorgen und forderten, dass Big Brother eingreift und Elena aus der Show nimmt. Doch die Vermutung lag nahe, dass die Produktion nichts unternehmen würde, so lange nichts Gravierendes wie ein Gewaltvorfall passieren würde und es „nur“ um psychische Belastungen der Kandidaten geht. In einem Statement auf Instagram schrieb Sat.1: „Jeder Bewohner spricht vor dem Einzug mit dem PromiBB-Psychologen, auch während der Staffel besteht im Sprechzimmer die Möglichkeit des Gesprächs mit einem Psychologen. Ansonsten steht es natürlich jedem zu jeder Zeit frei, den Container zu verlassen.“
Nur einen Tag später folgte Elenas Auszug – aus gesundheitlichen Gründen. „Elena Miras musste den Container am Freitagmorgen aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Im Sprechzimmer wurde sie umgehend von einem Notarzt versorgt, es geht ihr gut. Die Fürsorgepflicht von Big Brother lässt es aber nicht zu, dass sie in den Container zurückkehren kann. Für Elena ist ‚Promi Big Brother‘ damit zu Ende. Big Brother hat die Bewohner soeben darüber informiert“, hieß es in einer Pressemitteilung.
Trotzdem kritisierten viele Zuschauer, dass dieser Eingriff zu spät erfolgte. Tage lang sah man Elena quasi dabei zu, wie es ihr zunehmend schlecht ging. Auch eine Diskussion darüber, ob eine Produktionsfirma bzw. ein Fernsehsender die Verantwortung dafür trägt, einen psychisch labilen Promi überhaupt in solch eine TV-Show zu lassen und zusätzlich noch mit ihrem Ex Mike Heiter und seiner neuen Freundin Leyla Lahouar zu konfrontieren, wurde laut. Für die 32-Jährige war es eine Art Psycho-Terror, immer wieder auf ihren Ex angesprochen zu werden. Dass Elena aber an Depressionen leidet, war schon länger bekannt. Die Reality-TV-Teilnehmerin machte eine Therapie und beteuerte, dass es ihr besser geht, in der Show war aber das Gegenteil zu sehen.

Reality-Unterhaltung hat ihre Grenzen
Ging der ganze Plan von Sat.1, Elena, Mike und Leyla zusammen in einen Container zu stecken, vielleicht von Anfang an zu weit? Egal, auf welcher Seite man stehen mag – ob auf Elenas oder auf Mikes – der Fall Elena Miras hat gezeigt, dass Unterhaltung ihre Grenzen hat. Zwar sanken die Quoten nach Elenas Auszug erheblich, geht man nach den vielen entsetzten Kommentaren im Netz, haben sich die meisten Zuschauer von Elenas psychischem Zusammenbruch aber nicht unterhalten gefühlt.
Bei Elena Miras‘ Ausrastern handelte es sich nicht um normale Streitereien unter Kandidaten, die der voyeuristische Zuschauer gebannt verfolgte. Es war eher ein Absturz, der präsentiert wurde und der so nicht noch einmal stattfinden darf.
Julia Nothacker schreibt donnerstags über Stars und Sternchen. Kontakt in die Redaktion per E-Mail an: wirvonhier@berlinerverlag.com ■