Wie teuer das Leben geworden ist, zeigt der Blick aufs Konto meist schon nicht mehr nur am Monatsende. Vor allem Familien und Senioren haben an den Teuer-Preisen zu knabbern, die vor allem beim Einkauf im Supermarkt zu Buche schlagen. Doch jetzt gibt es den großen Preis-Knall. Zahlreiche Nahrungsmittel werden plötzlich billiger – aber eins auch doppelt so teuer.
Eins vorweg: Die Inflationsrate – im Sommer 2022 mit mehr als 9 Prozent so hoch wie seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr – ging seit den Zinserhöhungen im selben Jahr deutlich zurück. Die Preise steigen nun deutlich langsamer an. Die Inflationsrate in Deutschland, gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahresmonat, betrug im Mai 2024 +2,4 Prozent.
Lebensmittel-Preise dämpfen Inflationsrate
Allerdings: Im April und März 2024 lag die Veränderungsrate jeweils bei +2,2 Prozent. „Die Inflationsrate zieht damit wieder etwas an, vor allem wegen der weiterhin steigenden Dienstleistungspreise“, erklärt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. „Die Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfen dagegen seit Jahresbeginn die Gesamtteuerung.“
Heißt im Klartext: Was wir zum Leben brauchen – Energie und Lebensmittel – verteuert sich derzeit kaum. Für Strom (-7,4 Prozent) und Erdgas (-5,2 Prozent) sinken die Kosten. Die Preise für Haushaltsenergie gingen im Mai 2024 um 3,3 Prozent gegenüber Mai 2023 zurück.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen zwar im Mai 2024 um 0,6 Prozent im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres. Die Teuerungsrate für Nahrungsmittel lag somit aber weiterhin deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Von Mai 2023 bis Mai 2024 wurden vor allem Molkereiprodukte (-5,1 Prozent) und frisches Gemüse (-3,5 Prozent) günstiger.
Joghurt, Tomaten und Co. werden deutlich billiger
Heißt: Joghurt (-2,8 Prozent), Frischkäse (-1 Prozent) und Milch gibt’s im Supermarkt jetzt wieder deutlich günstiger. Auch Tomaten (-10 Prozent) und Co. sind billiger als vor einem Jahr.
Deutlich teurer im Jahresvergleich blieben hingegen Speisefette und Speiseöle (+8,4 Prozent, darunter Olivenöl: +48,5 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,9 Prozent). Auch für Obst (+2,9 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+1,9 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+1,3 Prozent) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Mai 2024 mehr bezahlen als im Jahr zuvor. ■