Kaum zu glauben, aber die Zukunft unserer geliebten Fischstäbchen ist in Gefahr! Täglich wandern in Deutschland sage und schreibe 5,2 Millionen Fischstäbchen auf die Teller – eine Leidenschaft, die bald sehr kostspielig werden könnte. Denn ein dunkler Schatten wirft sich auf dieses beliebte Produkt aus der Tiefkühltruhe: eine drohende Krise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg und neue Sanktionen gegen Russland.
Das Problem: Der Alaska-Seelachs, das Herzstück jedes Fischstäbchens, wird zu 50 Prozent in den Gewässern von Wladimir Putins Russland gefangen. Nun erwägt die EU, diesen Rohstoff auf die Sanktionsliste zu setzen. Die Folgen wären: explodierende Preise und möglicherweise leere Kühlregale in deutschen Supermärkten!
Einfuhrverbot für Alaska-Seelachs auf der Tagesordnung
Schon heute ist der Alaska-Seelachs nach Lachs der zweitbeliebteste Speisefisch in Deutschland. Und genau dieser Fisch könnte bald schwer zu bekommen sein. Die EU-Kommission wird im Herbst beraten, ob die bisherigen Sanktionen gegen Russland, die aufgrund von Putins Krieg gegen die Ukraine verhängt wurden, verschärft werden müssen. Dabei steht auch ein Einfuhrverbot für Alaska-Seelachs auf der Tagesordnung.
In der Fischindustrie schrillen bereits die Alarmglocken! Steffen Meyer, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels, warnt gegenüber Bild.de: „Es drohen enorme Verteuerungen. Der deutsche Markt ist auch auf Fisch aus Russland angewiesen. Auf Seelachs und Kabeljau können wir nicht verzichten.“

Preise für Fischstäbchen bereits um 40 Prozent gestiegen
Die Lage ist heute bereits angespannt: Während 2019 der Kilopreis für Speisefisch noch bei durchschnittlich 9,80 Euro lag, mussten Verbraucher 2023 bereits mehr als 12 Euro hinblättern. Besonders hart trifft es die Fans von Fischstäbchen – hier sind die Preise seit 2020 um mehr als 40 Prozent gestiegen. Eine 450-Gramm-Packung kostet aktuell 4,49 Euro beim Discounter. Damals waren es noch ca. 3,20 Euro.
Meyer malt ein düsteres Bild: „Bei einem Einfuhrstopp besteht ein echtes Risiko der Rohwarenverknappung und Lieferunterbrechungen. Im Klartext: Es drohen leere Kühlregale!“ Doch das ist noch nicht alles: „In der Fischverarbeitung wären plötzlich rund 1000 Jobs bedroht. Drei Jahre würden reichen, um unsere Branche zu zerstören.“

Kommen Fischstäbchen dann aus Asien?
Und das Schreckensszenario geht weiter: Wenn die Produktion aus Europa abwandert, könnten unsere Fischstäbchen bald aus Asien kommen. Die deutschen Verbraucher würden dann nicht nur mit höheren Preisen, sondern auch mit einem gravierenden Verlust an Arbeitsplätzen und Qualität konfrontiert. Die Frage hat also einen ernsten Hintergrund: Wird das traditionelle Fischstäbchen in Zukunft überhaupt noch auf unseren Tellern liegen?
Übrigens: Die Stiftung Warentest hat kürzlich Fischstäbchen getestet. Nur zwei sind wirklich gut. ■