Am frühen Morgen

Über 620 Tote! Erdbeben erschüttert Afghanistan

In den frühen Morgenstunden wurde das Land von mehreren Erdbeben erschüttert. Kurz zuvor starben schon bei Überschwemmungen mehrere Menschen.

Author - Berliner KURIER
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Der Junge wurde bei dem Erdbeben am frühen Morgen verletzt und liegt jetzt im Hospital.
Der Junge wurde bei dem Erdbeben am frühen Morgen verletzt und liegt jetzt im Hospital.Aimal Zahir/AFP

Im Osten Afghanistans sind nach mehreren starken Erdbeben Hunderte Menschen gestorben. Das Innenministerium des Landes hat mindestens 622 Todesopfer bestätigt. Mehr als 1500 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Ministeriumssprecher Abdul Mateen Kani der Nachrichtenagentur AFP am Montag.

Am schlimmsten betroffen sei die Provinz Kunar mit mindestens 610 Toten und 1300 Verletzten. In der angrenzenden Provinz Nangarhar seien mindestens zwölf Menschen getötet und weitere 255 verletzt worden.

Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,0

Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke des Bebens auf 6,0. Auf das Beben folgten laut USGS mindestens fünf Nachbeben, darunter eins der Stärke 5,2.

Die Erschütterungen waren nicht nur im Osten Afghanistans zu spüren, sondern reichten bis in die Hauptstadt Kabul und nach Islamabad, der Hauptstadt Pakistans. Dem Bericht zufolge ereignete sich das Beben in den frühen Morgenstunden nahe der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern.

Bei Überschwemmungen in der Provinz Nangarhar waren außerdem in der Nacht zum Samstag fünf Menschen ums Leben gekommen.

Die Region ist bekannt für wiederkehrende schwere Erdbeben, da hier die Arabische, die Indische und die Eurasische Erdplatte aufeinandertreffen. Bereits am 7. Oktober 2023 hatte eine Erdbebenserie in Afghanistan laut Angaben der Vereinten Nationen mehr als 1500 Todesopfer gefordert. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt. Auch im Jahr 2022 kamen nach Informationen der Taliban über 1000 Menschen bei einem Beben im Hindukusch ums Leben.

Die anhaltenden Konflikte im Land und die meist minderwertige Bausubstanz vieler Gebäude machen Afghanistan besonders anfällig für Zerstörungen durch Erdstöße. Die Schäden durch Erdbeben fallen daher häufig erheblich aus.