Streit eskaliert

Späti-Horror mitten in Berlin: Messer-Überfall mit 16-Zentimeter-Klinge

Mitten in der Nacht eskaliert ein Streit in einem Berliner Späti. In Charlottenburg kommt es zum Messer-Überfall – die Polizei greift mit Waffengewalt ein.

Author - Dajana Rubert
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Messer-Horror an einem Späti in Charlottenburg: Kurz vor 1 Uhr rückte die Polizei zum Einsatz in der Calvinstraße an.
Messer-Horror an einem Späti in Charlottenburg: Kurz vor 1 Uhr rückte die Polizei zum Einsatz in der Calvinstraße an.Axel Billig / Pressefoto Wagner

Eine Szene wie aus einem Actionfilm, doch sie spielte sich mitten in Berlin ab. In einem Späti in der Guerickestraße in Charlottenburg eskalierte in der Nacht ein Streit derart, dass am Ende die Polizei mit gezückter Waffe eingreifen musste – und ein Messer mit 16-Zentimeter-Klinge sichergestellt wurde!

Gegen 0:30 Uhr war es zunächst „nur“ ein lautstarker Streit zwischen dem 38-jährigen Verkäufer und vier Männern. Doch dann wurde es brandgefährlich: Einer der Männer – ebenfalls 38 Jahre alt – griff sich einen Zigarettenständer und soll versucht haben, den Verkäufer damit zu schlagen. Der konnte gerade noch ausweichen. Als ein Freund (34) dem Bedrohten zur Hilfe eilte, wurde es noch brutaler: Zwei Männer im Alter von 23 und 44 Jahren hielten den Helfer fest – der Angreifer prügelte ihm mit den Fäusten ins Gesicht. Dann verschwand das Quartett – aber nicht ohne eine klare Drohung: „Ich komme wieder und steche dich ab!“, soll der 38-Jährige gebrüllt haben.

Späti-Überfall in Charlottenburg: Messer-Mann kommt zurück

Und er kam wieder. Nur eine Stunde später – bewaffnet. Vor dem Spätverkauf traf er auf den Verkäufer und dessen Bekannte. Unter Vorhalt eines Messers soll er „Ich töte dich und deine Familie!“ gerufen haben – und vollführte bedrohliche Stichbewegungen in Richtung seines Opfers. In Todesangst floh der Verkäufer in die Cauerstraße und suchte Schutz hinter einem Auto. Zeitgleich rief er den 40-jährigen Besitzer des Ladens um Hilfe.

Der kam – und zwar mit einem Baseballschläger in der Hand. Doch der Messer-Mann hatte offenbar noch mehr im Gepäck: Ein weiteres Messer wurde gezückt! Erst als Polizei-Sirenen näherrückten, ließ der Täter von seinen Opfern ab und warf beide Messer unter geparkte Autos.

Nach einer Eskalation vor einem Späti in Charlottenburg nahm die Polizei mehrere Männer fest.
Nach einer Eskalation vor einem Späti in Charlottenburg nahm die Polizei mehrere Männer fest.Axel Billig / Pressefoto Wagner

Die Beamten der Einsatzhundertschaft 25 und des Polizeiabschnitts 25 rückten an. Der Mann reagierte nicht auf Aufforderungen, seine Hände zu zeigen. Weil von einer Bewaffnung auszugehen war, drohten die Einsatzkräfte mit einem Distanzelektroimpulsgerät – und näherten sich mit gezückter Waffe. Schließlich klickten die Handschellen.

2 Promille bei Späti-Überfall mit 16-Zentimeter-Klinge

Der 38-Jährige hatte Gesichtsverletzungen und wurde vor Ort im Rettungswagen behandelt – laut eigener Aussage stammten sie von einer früheren Auseinandersetzung. Danach ging’s zur Blutentnahme ins Krankenhaus. Ein Atemalkoholtest ergab rund zwei Promille. Die Polizei fand ein Einhandmesser und ein Jagdmesser mit 16-Zentimeter-Klinge – beide unter Autos versteckt.

Auch die zwei mutmaßlichen Mittäter (23 und 44) wurden in der Nähe geschnappt. Besonders der Ältere zeigte sich von seiner schlechtesten Seite: aggressiv, unkooperativ – und spuckte zwei Polizisten an! Handfesseln und eine Spuckhaube waren die Konsequenz.

Unglaublich: Nach Abschluss der Maßnahmen wurden alle Männer nach Polizei-Angaben wieder entlassen. Der Verkäufer blieb körperlich unverletzt – der Schock aber dürfte tief sitzen. Die weiteren Ermittlungen laufen beim Fachkommissariat der Direktion 2 (West).