Die Bluttat schockte. Am Freitagnachmittag wurde in Berlin-Wedding in einer Arztpraxis in der Genter Straße ein Mann tot aufgefunden. Die Umstände lassen der Polizei keinen anderen Schluss zu: Es ist ein brutales Verbrechen passiert. Was die Beamten vor Ort vorfinden, schließt einen natürlichen Tod aus.
Schnell ist klar, bei dem Toten handelt es sich um den Berliner Hausarzt Dr. Wolfgang Conzelmann (76). Die Obduktion bestätigt wenig später den Verdacht des Tötungsdeliktes. Die 8. Mordkommission übernimmt zusammen mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen.

Arzt-Mord: Täter ist weiter auf der Flucht
Bis tief in die Nacht werden am Tatort Spuren gesichert. Während der Täter weiter auf der Flucht ist, gehen die Ermittlungen in alle Richtungen. Jeder noch so kleine Hinweis wird sorgfältig behandelt, zahlreiche Anwohner und Zeugen befragt.
Natürlich spielt auch das Leben des Opfers eine entscheidende Rolle. „Schwurbel-Arzt“ wurde Wolfgang Conzelmann im Kiez manchmal genannt. Noch am Dienstag wurde ihm der Prozess gemacht, weil er Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf Facebook beleidigt haben soll. Das Verfahren wurde wegen geringer Schuld auf Kosten der Landeskasse Berlin eingestellt.
Technik im Tesla könnte Arzt-Mörder überführen
Die Ermittler sind sich ziemlich sicher, dass diese Spur eine Sackgasse ist. Heißer dagegen sind die Hinweise, dass es kurz zuvor in der Praxis einen Überfall gegeben haben soll.
Um Näheres darüber herauszufinden, verfolgen die Ermittler eine ziemlich neue Methode. Ein vor der Praxis abgestellter Tesla rückt in den Mittelpunkt. Das Elektro-Auto ist mit Kameras nur so vollgestopft. Nicht nur vorn und hinten sind die wichtigen Assistenzsysteme für den Fahrer installiert, auch an den Kotflügeln und weiteren Punkten des Autos.