Sein Jogginganzug komplett mit giftgrünen Hanfblättern bedruckt, die Hand ein Siegeszeichen: Holocaust-Leugner Reza B. (52) auf der Anklagebank.
Diesmal stand er stramm hinter Panzerglas. Wetterte: „Alles Fake.“ Motzte: „Wie sind Sie Richterin geworden?“ Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: „Das ist keine Fragestunde. Wollen Sie Angaben zur Sache machen.“
Seit 19. Januar sitzt der notorische Holocaust-Leugner in Haft. Früher soll der Mann mit iranischen Wurzeln in Köln ein toller und netter Taxi-Fahrer gewesen sein. Doch seit einigen Jahren reist er durch Deutschland, trägt seine wirren Botschaften immer wieder auf die Straße. Zuletzt hatte er sich am 19. Januar unter die Teilnehmer einer Lkw-Demo am Brandenburger Tor gemischt.
Was auf seinen Plakaten stand, habe die Verbrechen der Nazis im Vernichtungslager Auschwitz in Zweifel gezogen, so die Anklage. Zwei Polizisten schritten ein. Er wollte die Plakate zurück, geriet in Rage, wehrte sich laut Anklage massiv gegen seine Festnahme. Ein weiterer Beamter musste mit anpacken, um B. die Handfesseln anzulegen.
Der Hetzer krakeelte vor Gericht los
Nun krakeelte er: „Ja, wo sind meine Plakate? Es ist eine Lüge, dass ich nur zwei hatte, ich hatte drei!“ Er sieht sich als „Wahrheitsforscher“. Und der Widerstand? B.: „Es kam zu Gewalt gegen mich. Natürlich habe ich mich gewehrt. Ich will meine Plakate zurück!“ Seit 2019 steht er immer wieder vor Gericht, oft ging es um Volksverhetzung.
In einem früheren Prozess nannte er sich „Messias“. Vor einem Jahr erhielt er in Berlin ein Jahr und zwei Monate Knast nach Hetz-Auftritten unter anderem bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen. Die Staatsanwältin: „Die Strafe ist inzwischen rechtskräftig.“ Und es gab „Nachschlag“ für den Hetzer: Neun Monate Gefängnis. Die Richterin: „Schuldig der Volksverhetzung und des Widerstands.“