Endlich ist er da, der erste Schnee: Auch Berlin wurde in den vergangenen Tagen bereits von den ersten Flöckchen überrascht, erst gestern fanden wir beim Blick aus dem Fenster eine dünne Schneedecke auf den Dächern. Das passt perfekt, denn am Wochenende wird schon der erste Advent gefeiert, die Weihnachtszeit ist damit eröffnet. Und auch die Zeit der herrlichen Winter-Sparziergänge! Hundehalter sollten dabei aber einiges beachten – darauf weisen jetzt Tier-Experten hin.
Vor allem im Sommer ist der Umgang mit Hunden jedes Jahr ein Thema, weil es jedes Jahr achtlose Menschen gibt, die ihre Tiere im abgeschlossenen Auto zurücklassen. Dann herrscht für die tierischen Lieblinge Lebensgefahr, weil sie ihre Temperatur nicht regulieren können. Aber: Wussten Sie auch, dass der Winter das eine oder andere Problem für Hunde bereithalten kann?
Hunde und Schnee: Halter sollten im Winter gut auf die Pfötchen ihrer Tiere achten
Darauf weist jetzt der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) hin. Laut den Experten sollten Hundehalter im Winter besonders stark auf die Pfötchen ihrer Lieblinge achten. Der Grund: Sie sind nicht nur dem kalten Schnee ausgesetzt, sondern vor allem in Großstädten auch Streusalz und Splitt. Beides ist schon in der Vorstellungskraft unschön, wenn wir die Situation umdrehen: Stellen wir uns vor, im Winter mit nackten Füßen über eine gestreute Straße zu laufen, wird schnell klar: Das macht kaum Freude!
„Streusalz kann den Pfoten zum einen Feuchtigkeit entziehen und die Ballen austrocknen, und zum anderen Schmerzen bei bereits spröden Ballen verursachen“, erklärt Patrick Schwalm, Vorsitzender der Fachgruppe Heimtierpfleger. „Schon kleinste Hautrisse können ein unangenehmes Brennen hervorrufen, wenn das im Tauwasser gelöste Streusalz in die Poren der Ballen eindringt.“
Experten warnen: Salz und Splitt schaden den Pfoten der Hunde!
Der Fachmann empfiehlt: Grundsätzlich sollten Wege und Straßen mit Splitt oder Salz beim Gassigehen vermieden werden – und wenn es nicht anders geht, sollten die Pfötchen danach mit lauwarmem Wasser vom Salz befreit, Steinchen zwischen den Hunde-Zehen entfernt werden.

Besondere Pflege brauchen auch Hunde, deren Fell sowieso etwas länger ist: Mit einer abgerundeten Schere sollten die Haare zwischen den Ballen an den Pfötchen im Winter regelmäßig gestutzt werden. Das Problem: Hier bilden sich schnell Klumpen aus Schnee und Schmutz, die beim Laufen Schmerzen verursachen können. Vor dem Spaziergang kann man die Pfoten außerdem mit einer speziellen fettreichen Pflegecreme behandeln – und auch danach schadet es nicht, dem Fiffi ein Fußbad mit anschließender Pflege der Pfötchen zu gönnen.
Hunde im Winter: Welche Gefahren lauern beim Spaziergang im Schnee?
Und auch andere Gefahren lauern an der frischen Luft, so schön der Winterspaziergang auch ist: „Achten Sie beim Spaziergang im Winter unbedingt darauf, ob Ihr Hund zittert“, sagt Schwalm in einer Mitteilung des ZZF. „Besonders kleine Hunde mit kurzem Fell und Welpen, auch ältere oder kranke Tiere frieren schnell.“ Und: Hunde sollten möglichst davon abgehalten werden, Schnee zu fressen oder Streusalz von ihren Pfoten zu lecken – beides kann die Magenschleimhaut reizen, zu Erbrechen und Durchfall führen.
Passen Sie also nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter gut auf Ihre Lieblinge auf – damit alle etwas von der Winterzeit und den verschneiten Landschaften haben – und der Spaziergang inklusive Herumtollen im Schnee nicht böse endet. ■
Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt per Mail: wirvonhier@berlinerverlag.com