Fabian Reese (27) spielt zwar noch für Hertha BSC, allerdings in einer ganz eigenen Liga. Beim 1:0-Sieg gegen Greuther Fürth ist er nicht nur erneut der blau-weiße Matchwinner. Der Stürmer erzielt gegen seinen Ex-Klub auch sein bereits zehntes Saisontor – im erst 16. Spiel. Während alle Blau-Weißen sich im Transferpoker ganz weit strecken, bringt Reese mit seinen starken Leistungen Hertha BSC in die Bredouille.
Sie geben alles: der Verein, der Trainer und die Mitspieler. Die Fans sowieso. Das große blau-weiße Ziel: Reese soll bleiben.
Hertha BSC liefert Fabian Reese Argumente
Und plötzlich hat Hertha ein echtes Faustpfand im Transferpoker: Kontinuität. Trainer Stefan Leitl hat das Team mehr als nur stabilisiert. Hertha ist seit sieben Spielen in Folge ungeschlagen und holte dabei 17 Punkte – ein bärenstarker Schnitt von 2,43 Punkten pro Spiel. So ist ein Aufstieg in der neuen Saison tatsächlich greifbar.
Sportdirektor Benjamin Weber betont: „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben eigentlich fast gar nichts zugelassen. Defensiv hinten wirklich extrem stabil.“ Doch nicht nur auf dem Platz liefert Hertha, auch andere Fragezeichen werden Stück für Stück zu Ausrufezeichen. So wie die Vertragsverlängerung von Mittelfeldantreiber Michael Cuisance (25) bis 2029 – sie soll ein Signal an Reese sein. Der Franzose: „Fabi weiß, was er an Berlin hat. Wir hoffen alle, dass er bleibt.“
Fabian Reese lässt sich Hintertür bei Hertha BSC offen
Doch Reese selbst hält sich bedeckt. Zuletzt gab es von ihm die nächste Liebeserklärung an Hertha: „Ich liebe diesen Verein heiß und innig – das ist keine Floskel, sondern wirklich so. Alles Weitere ist Zukunftsmusik.“ Eine Aussage, die Hoffnung macht, aber keine Gewissheit bringt. Ob er bleibt oder sich den Traum von der Bundesliga bereits diesen Sommer bei einem anderen Klub erfüllt, wird für Reese wohl die schwerste Entscheidung seiner Karriere.

Fakt ist: In Berlin weiß er, was er hat. Herthas Spiel ist auf ihn zugeschnitten, die Fans liegen ihm zu Füßen und diskutieren bereits, ob Reese bei einem Verbleib eine Statue bekommen sollte. Klar ist aber auch: Reese träumt sein Leben lang von der Bundesliga. Als Leistungssportler will er sich mit den Besten messen. Und Reese ist 27 Jahre alt – ein Alter, über das viele im Fußball sagen: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Transferpoker: Jedes Reese-Tor schmerzt Hertha BSC
Klar ist es toll, Bundesliga zu spielen. Klar ist es toll, mehr Geld zu verdienen. Und klar ist es toll, vielleicht sogar im Europapokal zu spielen. Gleichzeitig ist die Gefahr groß, dass Reese bei einem anderen Klub nach einem Wechsel nicht die Rolle spielen wird, die er bei Hertha BSC innehat.
Kurzum: Der ausgerollte rote Teppich wird für Reese bei Hertha BSC immer länger. Ob er ihn betritt oder einen anderen Weg wählt, bleibt abzuwarten. Doch mit seinen starken Leistungen und seinen Toren bringt er Hertha BSC immer mehr in die Bredouille. Hertha-Keeper Tjark Ernst (22): „Ich hoffe, dass Fabi bleibt. Er tut uns gut, ist ein Unterschiedsspieler! Fakt aber ist auch: Je mehr Tore er erzielt und Vorlagen er gibt, desto schwerer wird es. Ich kann auch verstehen, wenn er eine andere Entscheidung trifft.“ ■