Kommentar

So leidet ein Hertha-Kapitän! Reese beim Tor den Tränen nahe

Hertha BSC spielt 3:3 in Fürth, doch für die Szene des Spiels sorgte Kapitän Fabian Reese nach seinem Tor zum 1:0.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha-Kapitän Fabian Reese nach seinem erlösenden Tor zum 1:0. In seinem Gesicht sieht man das Leiden der vergangen Monate.
Hertha-Kapitän Fabian Reese nach seinem erlösenden Tor zum 1:0. In seinem Gesicht sieht man das Leiden der vergangen Monate.City-Press/Jan-Philipp Burmann

Nicht ärgern über dieses 3:3 in Fürth. Natürlich wäre ein Sieg für Hertha BSC drin gewesen. Doch eine Szene des Spiels muss man genauer erklären. Nach dem 1:0 in der 33. Minute jubelte Kapitän Fabian Reese (28) nicht wirklich. Er war eher den Tränen nahe.

In seinem Gesicht sah man die Qualen der letzten Monate. Es war für ihn schlichtweg eine Genugtuung, dass er endlich sein erstes Saisontor aus dem Spiel heraus gemacht hat. Vorher hatte er „nur“ zwei Elfmeter verwandelt.

Sein Traumtor aus 40 Metern beim 2:1 gegen Preußen Münster wurde ihm aberkannt, weil ein Mitspieler mit der Fußspitze im Abseitsstand. Der Fluch schien Reese zu verfolgen. In Fürth traf er erst in der26. Minute, wieder nach VAR-Prüfung war das Tor ungültig. Da kann man schon verzweifeln. Reese ist ein emotionaler Spieler, spurlos geht das auch nicht an ihm vorüber. Doch er ist auch ein Kämpfer.

Sieben Minuten später traf er dann doch zum 1:0. Der Fußballgott hat ihn wieder lieb, sein Torinstinkt ist wieder da. Reese war erleichtert und trotzdem waren die letzten Monate nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Zuletzt vergab er beim 0:2 in Magdeburg eine 100-prozentige Torchance. Sein Mitspieler jubelten, doch Reese weinte fast vor Glück. Erst danach klatschte er lässig mit seinen Kollegen ab. So ist dieser Hertha-Kapitän.

Der Bann ist gebrochen. Die Torflaute ist bei Reese beendet. Und das ist im Hinblick auf die Rückrunde und dem Endspurt um den Aufstieg viel wichtiger, als die zwei verlorenen Punkte in Fürth.