Agustin Rogel war einmal als robuster Abwehrboss für die Bundesliga eingeplant – heute ist er bei Hertha BSC nur noch eine teure Altlast. Der Innenverteidiger kehrt nach einer enttäuschenden Leihe in die Hauptstadt zurück und droht zur Millionenbremse für die Kaderplanung zu werden.
Er ist der letzte Klotz am Bein aus der Bobic-Ära – und keiner weiß, wohin mit ihm: Agustin Rogel (27) steht wieder bei Hertha BSC auf der Matte. Nach seiner Leihe zum brasilianischen Klub Internacional Porto Alegre ist klar: Auch dort hat er nicht den bleibenden Eindruck hinterlassen, auf den man bei Hertha so sehr gehofft hatte. Jetzt ist Rogel zurück in Berlin. Aber gebraucht wird er nicht.
Fredi Bobic lotste Agustin Rogel zu Hertha BSC
Dabei war die Geschichte einmal vielversprechend: Im Sommer 2022 wechselte der 1,91 Meter große Uruguayer für gerade einmal 400.000 Euro vom argentinischen Erstligisten Estudiantes de La Plata an die Spree. Die Hoffnung war, einen robusten, kopfballstarken Abwehrspieler mit internationaler Erfahrung zum Schnäppchenpreis geholt zu haben. Vor allem Sportchef Fredi Bobic (53) war überzeugt.

Doch Rogels Hertha-Karriere ist längst zur Enttäuschung verkommen. 20 Pflichtspiele bestritt er in der Bundesliga-Saison 2022/23 für die Blau-Weißen und raubte dabei so manchem Fan mit seinen spektakulären wie risikoreichen Grätschen die Nerven. Nach dem Abstieg folgte im Sommer 2023 eine Knie-OP, seither hat er kein Spiel mehr für Hertha gemacht. Um das hohe Jahresgehalt einzusparen – kolportiert wird selbst in der Zweiten Liga eine Summe von mehr als einer Million Euro –, wurde Rogel im August 2024 verliehen. Das Ziel: Spielpraxis und ein Verkauf im Sommer.
Hertha BSC: Agustin Rogel wird zum Problem
Doch das Vorhaben ist gescheitert, obwohl Rogel bei Internacional Stammspieler war. Dazu gab es im Januar Gespräche mit Estudiantes über eine Rückkehr, sogar eine Ablöse von rund einer Million Euro stand im Raum – doch passiert ist bis heute nichts.
Bis 2026 steht Rogel noch bei Hertha unter Vertrag. Ein Spieler, der nicht gebraucht wird, aber mehr verdient als fast alle Stammspieler im derzeitigen Kader. Für einen Verein, der erneut um die Lizenz kämpft, jeden Cent dreimal umdrehen muss und dringend Gehaltsmasse freischaufeln will, ist der Innenverteidiger damit ein echtes Problem für die Mission Bundesliga-Aufstieg 2026. Denn während sich Sportdirektor Benjamin Weber (45) und Trainer Stefan Leitl (47) bemühen, eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison zusammenzustellen, blockieren Altverträge wie der von Rogel den finanziellen Spielraum.
Agustin Rogel: Noch bleibt Hertha BSC etwas Zeit
Immerhin: Offiziell ist der Transfermarkt (1. Juli bis 1. September) noch gar nicht geöffnet. Zeit genug ist also noch, Rogel doch zu Geld zu machen oder zumindest von der Gehaltsliste zu bekommen.
Gelingt das nicht, wird Spitzenverdiener Rogel zum Ladenhüter und zum Problem. Denn das Geld wird dringend an anderer Stelle gebraucht. Für die Zukunft. Nicht für die Vergangenheit.