Saisonplanung

Leitl will dritten Co-Trainer: Holt Hertha BSC Hannovers 4-Spiele-Coach?

Hertha sucht noch einen Video-Analysten für das Trainerteam. Die Spuren führen zu Leitls Ex-Klub Hannover 96.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Bei Herthas Saisonfinale gegen Hannover waren die befreundeten Trainer Stefan Leitl und Lars Barlemann Gegner. Gibt es ein schnelles Wiedersehen?
Bei Herthas Saisonfinale gegen Hannover waren die befreundeten Trainer Stefan Leitl und Lars Barlemann Gegner. Gibt es ein schnelles Wiedersehen?City Press

Herthas Hoffnungstrainer Stefan Leitl (47) hat einen Wunsch hinterlegt. Er möchte einen dritten Assistenten, einen Laptop-Coach, der schnell Videosequenzen während des Spiels aufarbeitet. So weit, so gut! Doch jetzt wird die Suche bei Hertha BSC etwas kurios. Eigentlich hat Leitl seinen Wunschkandidaten schon gefunden. Es ist Lars Barlemann (35), der Interimstrainer von Hannover 96.

Sportdirektor Benjamin Weber kündigt an: „Stand jetzt: gehen wir mit dem Trainerstaff, wie er jetzt ist, in die Vorbereitung. Mit Stefan Leitl, Andre Mijatovic und Patrick Ebert. Wir werden sicherlich noch etwas im Analysebereich tun. Das werden wir aber erst rund um den Trainingsauftakt final haben.“

Rückblick auf das Saisonfinale gegen Hannover 96 (1:1) vor zehn Tagen. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagt Leitl zu Lars Barlemann: „Ich muss echt schmunzeln, dass du neben mir sitzt. Ich freue mich riesig. Du hast echt einen richtig guten Job gemacht. Ich wünsche dir persönlich alles Gute und gute Entscheidungen.“

Leitl zu Barlemann: „Ich wünsche dir gute Entscheidungen“

Dieses nachgeschobene „gute Entscheidungen“ ergibt einen Sinn. Bei dem Satz ging es nicht um Taktik, sondern um Barlemanns Zukunft. Der junge Coach, der bei 96 nach dem Rausschmiss von Andre Breitenreiter im April für vier Spiele zum Chefcoach befördert wurde, war vorher Leitls Assistent in Hannover, bis eben Leitl im Dezember 2024 in der Leinestadt gefeuert wurde. Barlemanns Fachgebiet – Videoanalyse!

Zweieinhalb Jahre war Lars Barlemann als Analyse-Spezialist bei Hannover 96 Co-Trainer von Stefan Leitl.
Zweieinhalb Jahre war Lars Barlemann als Analyse-Spezialist bei Hannover 96 Co-Trainer von Stefan Leitl.Jan Huebner/Imago Images

Der junge Coach hat gerade erst seine Pro-Lizenz gemacht. Sein Debüt als Zweitliga-Trainer mit zwei Siegen und zwei Unentschieden war vielversprechend. Doch Hannover setzte ein Stoppschild, sie wollen Barlemann keine neue Chance geben und suchen wieder einen neuen Coach. Barlemann dazu: „Ich bin total entspannt, was die Zukunft angeht. Es gab eine klare Absprache für die vier Spiele. Alles andere wird sich dann sicherlich klären.“

Barlemann selbst hat an der Idee Gefallen gefunden, nicht mehr nur Co-Trainer zu sein, sondern Chefcoach. Oder vielleicht doch nicht? Doch wieder zurück zu Leitl, der ihn zweieinhalb Jahre gefördert und gefordert hat? Noch ein bisschen warten auf den wirklichen Karrieresprung?

Barlemann: „Mit Stefan und Andre war es immer super“

Leitl erklärte weiter auf der Pressekonferenz: „Schmunzeln war nicht negativ gemein. Das war eine große Freude, Lars hier zu sehen. Weil Lars in unserem Trainerteam in Hannover einen richtigen guten Job gemacht hat. Das ist absolut verdient, dass er jetzt hier sitzt.“

Lehrer Leitl und sein Trainerschüler. Barlemann sagt dazu: „Ich habe mich total auf das Wiedersehen mit Stefan und Andre gefreut. Wir haben uns immer gut verstanden, das war eine super Zusammenarbeit.“ Vielleicht bald wieder bei Hertha BSC …