Reese-Verbleib rückt näher

Leitl und Reese: Die beiden sind noch lange nicht fertig bei Hertha BSC

Nach dem 1:0-Sieg in Köln wird es immer deutlicher: Fabian Reese will noch länger mit Trainer Stefan Leitl zusammenarbeiten.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha-Trainer Stefan Leitl gibt seinem wichtigsten Spieler Fabian Reese Anweisungen. Das wird wohl auch nächste Saison so sein.
Hertha-Trainer Stefan Leitl gibt seinem wichtigsten Spieler Fabian Reese Anweisungen. Das wird wohl auch nächste Saison so sein.Imago Images/Kirchner-Media

Fabian Reese (27) ist wieder da und Hertha BSC geht es von Woche zu Woche besser. Nach seinem Traumtor zum 1:0 beim 1. FC Köln wird es immer offensichtlicher. Der Publikumsliebling will gar nicht im Sommer weg. Reeses Zukunft sieht weiter blau-weiß aus. Das hat auch etwas mit dem neuen Trainer zu tun. Stefan Leitl und Reese, die beiden sind noch lange nicht fertig – bei Hertha.

Der KURIER schrieb es schon vor 36 Tagen: „Nur noch Trainer Leitl kann Reese halten“. Ende Februar  hatte der Offensivkünstler mit dem Zauber-Toren gesagt: „Wir werden diese Saison nicht mehr aufsteigen. Es geht jetzt um die Art und Weise, wie wir spielen. Was sind wir bereit zu geben, um Spiele zu gewinnen?“

Reese: „Ich habe meinen Lieblingstrainer“

Da war Leitl gerade mal zehn Tage im Amt. Nach den letzten drei Siegen (5:1 in Braunschweig, 3:1 gegen den KSC, 1:0 in Köln) wird Reese noch deutlicher: „Ich habe einen Vertrag bis 2028, fühle mich pudelwohl in der Stadt, ich habe meinen Lieblingstrainer an der Seite, habe sieben Tore in den letzten sieben Spielen geschossen. Ich kann mich nicht beschweren. Aber in die Zukunft können wir nicht schauen.“

Fabian Reese stürmt bei Hertha BSC seit Wochen von Tor zu Tor.
Fabian Reese stürmt bei Hertha BSC seit Wochen von Tor zu Tor.City-Press

„Lieblingstrainer“, das sagt sehr viel aus. Reese spielte schon in Fürth ein halbes Jahr unter Leitl. Die beiden verstehen sich blendend. Reese, eigentlich linker Außenstürmer, findet immer mehr Gefallen an seiner neuen Rolle als Doppelspitze neben Derry Scherhant. „Ich habe gesagt, ich will gerne links spielen. Er hat aber gesagt, du kannst uns im Sturm besser helfen. Wir brauchen momentan Tore und so bist du näher am Tor, hast mehr Abschlusssituationen. Deshalb ist er wahrscheinlich Trainer und ich bin Spieler.“

Doch Reese ist eben kein Durchschnittsprofi – nicht nur mit dem Füßen, sondern besonders mit seinem Kopf. Er hat eine andere Mentalität, für ihn zählen nicht nur Geld, sondern auch andere Werte. Die Liebe der Fans und das Lebensgefühl in Berlin mit seiner Freundin Johanna, ist seine größte Währung.

Naiv ist er deswegen auf gar keinen Fall, eher weise. Doch Reese will in der Restsaison sehen, dass mit dieser Mannschaft und Leitl dann im nächsten Jahr wirklich der Bundesliga-Aufstieg drin ist. Sechs Spiele und Reese muss spüren, dass es nach seiner schweren Fußverletzung im Sommer nicht nur mit ihm aufwärts geht, sondern auch mit Hertha.

Leitl über Reese: „Ich schaffe nichts, sondern Fabi schafft das“

Und Trainer Leitl? Was sagt er zu Reeses Zukunft? Der Coach äußerte sich nach der Reese-Gala in Köln zunächst nur zur Topform: „Erstmal schaffe ich gar nichts, sondern das schafft Fabi. Wir sind alle glücklich, dass er zurück ist und dass er so gut durch die Spiele kommt – nach dieser schweren Verletzung.“

Die Frage nach einem Verbleib Reeses beantworte er mit einem Gewinnerlächeln: „Das werden wir beantworten, wenn es Zeit ist.“ Leitl und Reese, die haben zusammen noch lange nicht fertig. Genau das hatte Reese schon im August gesagt, als seine Freundin Johanna fragte: „Können wir nicht bitte in Berlin bleiben?“ Reeses Antwort damals: „Ich verstehe die Frage nicht. Wir sind doch hier noch nicht fertig.“ ■