Warum nur nicht früher? Hertha BSC hat endlich wieder einen Trainer, der den Blau-Weißen den Mut zu Profis Dreier-Eiern gibt. Mit Stefan Leitl (47) holten die Blau-Weißen nach fünfeinhalb Jahren zum ersten Mal wieder drei Siege in Folge. Jetzt noch zwei Siege gegen Darmstadt (Sonnabend, 13 Uhr) und in Ulm (20. April, 13.30 Uhr), dann ist der schnelle Klassenerhalt am Ostersonntag perfekt.
Noch sechs Punkte mehr, dann hat Hertha 41 Zähler auf dem Konto. Die allgemeine 40-Punkte-Regel besagt: Damit steigt kein Klub ab. Doch nicht nur das: Der Klassenerhalt könnte mit zwei weiteren Dreiern dann auch amtlich sein. Die Rechnung im Tabellenkeller ist einfach: Der Tabellenletzte Regensburg (19 Punkte) ist jetzt schon abgeschlagen, der Vorletzte Ulm (23 Punkte) kann das nächste Spiel gegen Magdeburg gewinnen, wenn Hertha wiederum in Ulm zu Ostern siegt.
Der Fokus liegt auf den anderen beiden Teams: Wenn entweder Braunschweig (Platz 16 mit 27 Punkten) ODER Münster (Platz 15 mit 27 Punkten) in den nächsten beiden Spielen nur einen Punkt holen, ist Hertha auch rechnerisch nicht mehr einzuholen. Das ist durchaus realistisch. Braunschweig spielt beim HSV und gegen Kaiserslautern, Münster gegen den KSC und in Köln. Bei vier ausbleibenden Spielen wären es dann 13 Zähler Vorsprung auf den Tabellensechzehnten.
Kapitän Leistner lobt Trainer Leitl
Leitl ist der neue blau-weiße Hoffnungsträger. Mit klarer Linie, pragmatischem, einfachen Fußball und dem Gespür für das Team und jeden einzelnen Spieler hat er die Wende geschafft und zeigte jetzt eindrucksvoll mit dem 1:0-Sieg gegen Top-Aufstiegskandidat 1. FC Köln, was in diesem Team wirklich steckt.

Kapitän Toni Leistner fasst das Ganze so zusammen: „Der Trainer nimmt jeden Spieler mit. Nur mit Ballbesitz und sinnloser Schönspielerei kannst du nicht in der Zweiten Liga bestehen. Das ist keine Kritik an Fielo (Ex-Trainer Cristian Fiel – die Redaktion). Wir machen einfach das, worauf es ankommt in der Zweiten Liga. Zielstrebig vor das Tor kommen, Torabschlüsse und Tore. Die Defensivarbeit von jedem ist extrem wichtig. Das funktioniert gerade sehr gut. Das hat der Trainer sehr gut hinbekommen.“
Leitl bedankt sich bei Herthas Fans: „Toll anzusehen!“
Doch der gebürtige Münchner, der seit dem 17. Februar im Amt ist, bleibt weiterhin wohltuend sachlich bis mahnend: „Diese Zweite Liga ist brandgefährlich. Hier kann jeder jeden schlagen. An unseren Zielen wird sich nichts verändern. Ich bin hier angetreten mit der klaren Aufgabe, die Mannschaft in der Liga zu halten. Da befinden wir uns auf einem guten Weg.“
Über die Mini-Serie mit drei Siegen sagt er nur: „Natürlich habe ich das genossen.“ Doch dann denkt er schon gleich wieder an die Fans: „Mich freut es ungemein für die Zuschauer. Die mussten in den letzten Monaten zu viel leiden, aber haben uns immer super unterstützt. Dieses Band zwischen Fans und Mannschaft ist toll anzusehen.“ Hertha-Profis, macht einfach den Fans das schönste Ostergeschenk … ■