Hertha BSC gewinnt 1:0 beim 1. FC Köln. Dritter Sieg in Folge und ein blau-weißer Ex-Trainer, der diesen Verein lobt und adelt. Aber Friedhelm Funkels Worte als Sport1-Experte tun eigentlich nur weh, weil die Mannschaft jetzt erst die Kurve bekommt, wo alles zu spät ist in dieser Saison.
Funkel adelte schon in der Halbzeitpause, als es noch 0:0 stand den Klub: „Hertha hat 17 junge Spieler aus dem eigen Nachwuchs im Profikader. Das ist einmalig in Deutschland, das hat kein anderer Klub. Ich wünsche, dass dieser Berliner Weg weiter erfolgreich beschritten wird.“
Nette Worte, doch sie schmerzen auch nach diesem Sieg, der gezeigt hat, wo Hertha eigentlich hätte stehen können: Nicht im Abstiegskampf, sondern mittendrin im Aufstiegsrennen. Es ist wieder mal eine Saison der verpassten Chance.
Gründe gibt es viele: Der Ausfall von Herthas wichtigstem Spieler Fabian Reese gehört dazu, mit ihm und seinen Toren ist Hertha einfach doppelt so gut. Doch das ist es nicht alleine. Von Spiel zu Spiel stellt sich die bittere Erkenntnis heraus, das Ex-Trainer Cristian Fiel viel zu wenig aus der Mannschaft herausgeholt hat.
Fiels Nachfolger Stefan Leitl kitzelt mit seinem Pragmatismus alles aus den blau-weißen heraus und nach nur 48 Tagen Amtszeit des gebürtigen Münchners sieht man, was eigentlich seit Saisonanfang möglich gewesen wäre – auch ohne Reese.