Protestschreiben

Fans von Hertha BSC klagen Polizei an: „Irrsinn“, „Steuergelder verbrannt“

Die Fanhilfe Hertha BSC beklagt den massiven Polizeieinsatz beim Freundschaftsspiel gegen den KSC.

Author - Wolfgang Heise
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Die Polizei ist immer dabei! Doch mussten es wirklich so viele Ordnungshüter bei Herthas Freundschaftsspiel gegen den KSC sein?
Die Polizei ist immer dabei! Doch mussten es wirklich so viele Ordnungshüter bei Herthas Freundschaftsspiel gegen den KSC sein?Imago Images/nordphoto/Engler

Jeder Fußballanhänger in Deutschland weiß es: Zwischen Herthas und Karlsruhes Fans gibt es eine jahrzehntelange Freundschaft. Krawalle sind bei Spielen zwischen Hertha BSC und dem KSC ausgeschlossen. So war es auch vergangenen Sonnabend beim blau-weißen 3:1-Heimsieg vor 63.612 Zuschauern gegen die Karlsruher. Trotzdem gab es einen massiven Polizei-Einsatz. Es flog sogar ein Hubschrauber über dem Olympiagelände.  Jetzt gehen Herthas Fans in die Offensive und klagen an: „Das ist Irrsinn!“

Die „Fan-Hilfe Hertha BSC“ veröffentlichte am Freitag ein Protestschreiben gegen den überflüssig starken Polizeieinsatz. Der KURIER schrieb schon am Spieltag, dass die Polizei ein „Hochharmoniespiel“, statt Hochrisikospiel, in ihre Protokolle schreiben kann.

In dem offenen Brief der Fans heißt es: „Doch wieder einmal handelte die Berliner Polizei entgegen jeder rationalen Denkweise. Denn zum Einstand der neuen Polizei-Einsatzleiterin wurde massiv aufgefahren.“

Im Detail: Schon am Freitagabend überwachten drei Polizeiwagen den Olympischen Platz. Am Sonnabendmorgen erhöhte sich die Anzahl deutlich am Parkplatz vor dem Osttor. Einige Fans hatten zum gemeinsamen Treffen auf dem Parkplatz eingeladen, weil es diesmal keinen Fanmarsch gab. Dazu wurden noch die Sicherheitskontrollen beim Einlass von der Polizei beobachtet.

Polizeihelikopter über Olympiastadion

„Die Kirsche auf der überflüssigen Repressionstorte war dann aber der Polizeihelikopter, der über mehrere Stunden hinweg über dem Stadiongelände kreiste. Wofür oder weswegen dieser Irrsinn von der Polizei vollzogen wurde, ist weiterhin unklar. Klar ist hingegen nur, dass hier erneut erhebliche Steuermittel völlig unnötig verbrannt wurden“, schreibt die Fanhilfe.

Der Blick geht dabei auf die ewige Diskussion, dass die Vereine die Polizeieinsätze bei Spielen bezahlen sollen. Der Berliner Senat sieht bisher davon ab. Die Fanhilfe klagt an: „Wenn für solch einen Irrsinn dann zukünftig Rechnungen an die Vereine geschickt werden, bleibt diesen nichts anderes übrig, als alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um jeden einzelnen Bescheid überprüfen zu lassen.“

Dieser Großeinsatz bei einem Freundschaftsspiel war ein klassisches Eigentor der Polizei. Etwas mehr Gespür kann da wirklich jeder Fan erwarten ...