So macht Hertha BSC Spaß und so macht ein Stürmerduell noch mehr Freude. Ein irres 4:3-Torspektakel beim 1. FC Kaiserslautern und die Gewissheit: Auch ohne Torjäger Haris Tabakovic (wechselte zu Hoffenheim) treffen die Blau-Weißen. Nach Routinier Florian Niederlechner (33, zuletzt drei Treffer in zwei Spielen) war jetzt Luca Schuler (25) dran. Doppelpack auf dem Betze und dann ein überraschend ehrliches Geständnis!
Sport1-Experte Mario Basler (55) begrüßte Schuler nach dem Abpfiff beim Interview: „Wieder ein sehr guter Fußballer aus Neustadt an der Weinstraße!“ Ja, der frühere Super-Mario aus der Pfalz, der auch für Hertha spielte (1991- 93), erinnerte mal kurz an seine und Schulers Jugendzeit. Beide aufgewachsen in Neustadt, beide in der Jugendabteilung des FCK.

Für Schuler war es eine grandiose Rückkehr in seine Heimat. Erst das Kopfballtor zum 1:0 (28.), dann der Treffer mit dem linken Fuß zum 3:2 (64.). Im fünften Pflichtspiel für Hertha trifft der blonde Hüne (1,90 Meter) endlich. Und haut dann diesen Spruch raus: „Ich bin zwar nicht so begabt wie andere Fußballer, aber ich arbeite jeden Tag hart.“ Eine Augenzwinker-Antwort in Richtung Lebemann Basler, der eine grandiose Technik hatte, aber es mit dem Fleiß nie so genau nahm. Schlagfertig auch mit Worten ...
Schulers Ansage: „Ich bin nicht für die Bank hierher gekommen“

Die Währung eines Stürmers sind Tore, jetzt hat Schuler zugeschlagen und sagt: „Ich bin nicht gekommen, um mich nur auf die Bank zu setzen. Ich habe den Anspruch, den hat bei uns im Kader aber auch jeder andere.”
Der Ex-Magdeburger hat bei Trainer Cristian Fiel erst mal die Nase vorn. Nach dem Tabakovic-Abgang legte sich der Deutsch-Spanier auf Schuler für die Startelf fest. Auch als der Stürmer beim 2:0 gegen Regensburg eine Mega-Chance vergeigte und Niederlechner als Joker traf, gab Fiel ihm in Lautern wieder die Chance. Fiel: „Ich freue mich sehr für den Jungen. Letzte Woche hat er zu zu früh geschossen und jetzt zweimal getroffen. Er arbeitet jeden Tag hart dafür.“
Schuler lobt Kenny und die Fans
Und verkrampft nicht, ganz wichtig! „Ich bin gekommen, um die Tore zu machen und Chancen zu kreieren. Ich freue mich, dass es so toll geklappt hat.” Ist er jetzt Stürmer Nummer 1? Schuler: „Das muss der Trainer bewerten. Ich gebe Gas.“
Luca wird zu Fiels Musterschuler. Zwei Tore, aber sich nicht in den Vordergrund drängen, sondern über seine MItspieler reden. Seinen Flankengeber Jonjoe Kenny lobte er in den höchsten Tönen: „Bei beiden Toren war es sehr wichtig, dass er den Ball mit dem ersten Kontakt reingespielt hat.“
Die Torshow in Kaiserslautern wird Schuler nicht vergessen und er denkt auch besonders an die Hertha-Fans, die 90 MInuten das blau-weiße Team nach vorne pushten. Schuler: „Ein riesen Dank an alle mitgereisten Fans. Anpfiff 20.30 Uhr, ich weiß nicht, wann die nach Hause kommen. Es ist Wahnsinn, was die abgerissen haben.“ ■