Stimmen nach der Pleite

Hertha-Liebling Fabian Reese knallhart: „Wir brauchen Gier, statt Trott!“

Nach dem 1:2 in Fürth sprach Fabian Reese das Hertha-Dauerproblem nach schnellen Toren an.

Author - Wolfgang Heise
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Publikumsliebling Fabian Reese war nach der Auswärtspleite in Fürth komplett enttäuscht.
Publikumsliebling Fabian Reese war nach der Auswärtspleite in Fürth komplett enttäuscht.City-Press

Hertha BSC nach dem 1:2 bei der SpVgg Greuther Fürth. Schnell geführt durch ein Tor von Ibo Maza und dann noch schneller nachgelassen auf dem Platz. Es zieht sich wie ein Roter Faden durch die ganze Saison. Jetzt spricht es Publikumsliebling Fabian Reese offen an. Er will mehr Gier auf dem Platz.

Der Volle-Pulle-Fußballer kam erst in der 61. Minute auf dem Platz. Nach seiner viermonatigen Verletzungspause (Knöchel-OP) ist noch nicht mehr drin. Mit ihm kam auch wieder mehr Schwung nach vorne. Doch da lag Hertha schon 1:2 zurück.

Was vorher geschah, fasste Reese vor der Sky-Kamera knallhart so zusammen: „Die Führung muss man zur Gier umwandeln, um noch ein zweites, drittes Tor zu machen. Und nicht in den Trott kommen: Wir führen, sind zufrieden und auf der sicheren Seite. Nein, dann muss man weitermachen.“

Rums! Knallharte Ansage an alle Kollegen. Reese weiter: „Das müssen wir analysieren. Wir müssen die Intensität über 90 Minuten hochhalten.“ Für den ehrgeizigen Flügelflitzer ist das einfach zu wenig, auch wenn die Mannschaft einen harten 120-Minuten-Pokalfight in Köln hinter sich hatte.

Fiel: „Reisestress? Doch nicht bei den Gegentoren!“

Auch Trainer Cristian Fiel war sauer über den plötzlichen Leistungsabfall nach dem 1:0 in der 5. Minute: „Wenn du nach so einem Pokalspiel antrittst, kann ein Spiel nicht viel besser laufen, wie es für uns am Anfang gelaufen. Und danach fangen wir an, Bälle zu verstoplern. Den Grund kann ich noch nicht sagen. Es war ein unklares und schlampiges Passspiel. Da merkt dann der Gegner.“

Hertha-Trainer Cristian Fiel wollte den Reise-Marathon nicht als Ausrede gelten lassen.
Hertha-Trainer Cristian Fiel wollte den Reise-Marathon nicht als Ausrede gelten lassen.City-Press

Auch Fiel wurde deutlich: „Es ist unser Job, zu gewinnen und Leistung zu bringen. Reisestress? Doch nicht bei den Gegentoren, wie wir die zulassen. Da haben wir wieder nicht gut verteidigt. So ist es schwierig Spiele zu gewinnen. Zwei Spiele noch, da müssen wie eine andere Leistung zeigen.“

Fiel weiter: „Wir hatten die große Möglichkeit, auf uns aufmerksam zu machen, was die Tabelle betrifft. Da hätten wir oben reinstoßen können. Das ist uns nicht gelungen. Wir sind sehr enttäuscht.“

Ja, Hertha hätte mit einem Sieg auf Platz 5 mit nur noch zwei Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze gestanden, jetzt ist es nur Rang 10. Kapitän Toni Leistner: „Wir können jede Woche neu auf die Tabelle schauen. Die Liga ist so eng. Es geht erstmal darum, Spiele zu gewinnen. Und das haben wir heute nicht gemacht.“