Nach dem Schlusspfiff des enttäuschenden 2:2 in Hannover war Herthas Kapitän Toni Leistner richtig in Rage und lederte los. Der Frust war richtig groß bei dem erfahrenen Leitwolf: „Es ist zum Kotzen, dass wir schon wieder eine 2:0-Führung hergeben.“
Dann ging Leistner ins Detail: „Gerade das Anschlusstor darf so nicht fallen. Der Hannoveraner läuft hinter der Mittellinie los und wir haben es nicht geschafft, ihn zu stoppen. Das müssen wir besser lösen. Wir sind in einem Entwicklungsprozess, und wir dachten vielleicht, dass wir schon weiter wären.“
Leistner weiter: „Wir haben nicht unbedingt hundertprozentige Chancen für den Gegner zugelassen, vieles gut wegverteidigt – und dann ist es einfach ärgerlich, dass wir solche Schweinetore kassieren.“
Für einen Mitspieler hatte der Kapitän aber nette Worte übrig: „Für Pascal Klemens freut es mich aber, dass er genetzt hat. Er ackert, macht Extraschichten und agiert genauso, wie man es sich von einem jungen Spieler vorstellt, der dauerhaft ins Team will.“
Florian Niederlechner: „Es war ein gerechtes Unentschieden, auch wenn das nach einer 2:0-Führung bitter klingt. Wir haben sie leider zum Anschlusstreffer eingeladen. Vielleicht ist es ein Entwicklungsschritt, den wir mit unserer jungen Mannschaft gehen müssen, um zwei so super Halbzeiten zu spielen und es bis zum Schluss zu verteidigen. Ich persönlich habe jetzt mit dem Tor reichlich Selbstvertrauen getankt, das tut gut.“
Fabian Reese: „Wir sind immer gut für Tore, was uns aktuell aber noch fehlt in unserer Entwicklung: Zusammen verteidigen, mit dem Ball besser umgehen, Lösungen finden, ruhig bleiben und nicht nur noch auf Konter gehen. Wir haben schon in den vergangenen Partien zu spüren bekommen, wie es ist, wenn wir zu tief drinstehen. Und am Ende sagen: Verdammt, wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Wenn wir von Anfang bis Ende konzentriert agieren, werden wir Begegnungen gewinnen. Das muss in unsere Köpfe rein.“
Dardai zum 2:2: „Den langen Ball hätte ich mit meinen 120 Kilo abgefangen“

Trainer Pal Dardai: „Am Ende ist das 2:2 ein gerechtes Ergebnis. Wir haben es selber verbockt. Zweite Halbzeit gehen wir erst gut raus, da haben wir kompakt verteidigt. Und dann schenken wir aus dem Nichts ein Tor. Aber wenn man sich das zweite Tor anschaut: Langer Ball vorher, da muss man anders agieren, das war einfach dilettantisch. Da haben sie gepennt. Der Ball war so lange in der Luft, den hätte ich mit 120 Kilo auch noch abgefangen. Eigentlich ist ein Unentschieden auswärts okay, aber jetzt bin ich ein bisschen verbittert.“