„Vedator“ lebt seinen USA-Traum

Hertha BSC: Vedad Ibisevic geht mit Sandro Schwarz nach New York

Eigentlich sollte Vedad Ibisevic einen neuen Job bei Hertha BSC bekommen, jetzt kommt alles ganz anders.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Ex-Trainer Sandro Schwarz nimmt Vedad Ibisevic mit in die USA zu den New York Red Bulls.
Herthas Ex-Trainer Sandro Schwarz nimmt Vedad Ibisevic mit in die USA zu den New York Red Bulls.Hübner/imago images

Das Rätsel ist dann auch gelöst. Was passiert eigentlich mit Vedad Ibisevic (39) bei Hertha BSC? Der Ex-Torjäger und ehemalige Co-Trainer hatte im Sommer vom Klub ein neues Job-Angebot bekommen. Doch daraus wird nichts mehr. Der „Vedator“ geht in die USA zu den New York Red Bulls, wird Assistent von Herthas Ex-Coach Sandro Schwarz (45).

Vergangene Woche unterschrieb Schwarz, der von Juni 2022 bis April 2023 Hertha-Trainer war, bei dem Major-League-Soccer-Klub aus New York. Da war schon klar, dass sein Assistent Volkan Bulut mit über den großen Teich geht. Jetzt auch Ibisevic und Videoanalyst Daniel Fischer.

Das ist schade für Hertha. Der „Vedator“ machte als Stürmer die Blau-Weißen von 2015 bis 2020 mit 54 Toren in 158 Spielen glücklich. Im Sommer 2021 kehrte er zu Hertha als Stürmertrainer zurück. Erst bei Pal Dardai, dann bei Tayfun Korkut, Felix Magath und eben Sandro Schwarz. Bei der Umstrukturierung des Klubs im Sommer 2023 sollte Ibisevic eigentlich eine neue Rolle als Bindeglied zwischen Nachwuchs- und Profimannschaft bekommen. Doch der Bosnier zögerte und lehnte schließlich ab.

Ibisevic-Familie lebt in den USA

Stürmer Vedad Ibisevic war von 2015 bis 2020 Herthas Torgarant. 54 Treffer machte er in fünf Spielzeiten.
Stürmer Vedad Ibisevic war von 2015 bis 2020 Herthas Torgarant. 54 Treffer machte er in fünf Spielzeiten.Contrast/imago images

Sein amerikanischer Traum war größer. Schon als Spieler liebäugelte er immer wieder damit, in die USA zu wechseln. Daraus wurde aber nichts. Die Sehnsucht blieb aber immer – aus verständlichen Gründen. Während des Bosnien-Krieges flüchteten seine Eltern mit ihm zunächst in die Schweiz, dann 2001 in die USA nach St. Louis. Seine Eltern und seine Schwester leben seitdem in den USA.

Ibisevic, der auch einen amerikanischen Pass hat, wurde als College-Fußballer (er gehörte zu den besten Jugendspielern der USA) dann aber von Paris Saint-Germain entdeckt und ging 2004 nach Frankreich und ab 2006 nach Deutschland. Von Aachen über Hoffenheim und Stuttgart wechselte der Mittelstürmer 2015 zu Hertha BSC. Am Spielerkarriereende versuchte er es dann erneut bei Schalke 04, löste dort den Vertrag aber nach nur vier Monaten im Januar 2021 auf. Ein halbes Jahr später war er Stürmertrainer bei Hertha. Jetzt wird er endgültig Amerikaner. ■