Was war das denn Hertha BSC? Die Blau-Weißen spielen eine starke erste Halbzeit und führen 2:0 bei Hannover 96. Doch nach Top folgte der Flop im zweiten Durchgang. Wie schon so oft in dieser Zweitliga-Saison war das Team dann zu passiv und machte mal wieder Fehler und fährt mit einem 2:2 nach Hause. Sieg verschenkt.
Zuerst machte Hannover Dampf nach vorne, aber der verpuffte ziemlich schnell, weil die blau-weiße Doppelsechs mit Marton Dardai und Pascal Klemens alles schon vor der Abwehr stoppte. Das clevere, disziplinierte Spiel ging konsequent weiter. Hertha mit ersten Nadelstichen und Kontern. Die ersten beiden Torchancen hatte Wirbelwind Fabian Reese (12./16.).
Niederlechner zieht zum 1:0 ab

Dann die 29. Minute: Dardai passte schnell und genau zu Reese ein. Der Flügelflitzer machte eine Drehung und flankte zu Florian Niederlechner. Der Stürmer fackelte nicht lange und zog ab - drin 1:0! Der Ur-Bayer dreht jetzt endlich für Hertha richtig auf. Beim 2:2 gegen den KSC sein erster Saisontreffer, jetzt gleich das zweite Tor hinterher. Seit er in der Startelf steht, läuft es bei Niederlechner.
Die blau-weiße Truppe machte es wirklich sehr organisiert, sehr clever in der ersten Halbzeit. Niederlechner hatte gesagt: „Wir brauchen noch ein bisschen mehr Siegermentalität. Jeder muss Spiele gewinnen wollen und das muss noch ein bisschen mehr reinkommen.“
Pascal Klemens trifft zum 2:0

Bitte schön! Den nächsten Siegertypen gab es dann in der 45. Minute. Reese flankte zu Klemens und der 18-jährige Defensivspezialist knallte den Ball zum 2:0 ins Tor. Sein erster Profi-Treffer! Vor zwei Wochen hatte er noch eine Riesenchance in den Berliner Himmel beim 2:2 gegen den KSC geschossen. Jetzt traf er eiskalt. Siegertyp im Turbo-Tempo.
Mit der Zwei-Tore-Führung ging es in die Pause. Beim Wiederanpfiff wollten die Niedersachsen dann mehr Druck machen, das gelang ihnen zunächst nur teilweise. In der 60. Minute krachte es dann, nicht auf dem Rasen, sondern im Hertha-Gästeblock. Wieder mal Raketen und Pyro von einigen Fans. Schiedsrichter Timo Gerrach aus Landau unterbrach die Partie für eine Minute.
Danach lief immer weniger bei Hertha und den nächsten Böller auf dem Platz gab es dann von Hannover. Havard Nielsen traf aus spitzem Winkel zum 1:2 (67.). Jetzt wurde die Partie noch mal richtig kribbelig. Die Blau-Weißen immer passiver und dann wurde ganz schlimm geschlafen.
Hannovers Marcel Halstenberg mit einem langen Pass aus der eigenen Hälfte auf Andreas Voglsammer. Die Verteidiger Marc Kempf und Deyovaisio Zeefuik reagieren zu spät, obwohl genug Zeit war. Voglsammer sprintete aufs Tor und traf zum 2:2 (80.). Ganz bitterer Blackout! Wieder mal einen Sieg verschenkt. Überragende erste Halbzeit, dann dieser Rückschritt. Wie viele Spiele wollen die Blau-Weißen im zweiten Durchgang noch vergeigen?