Es war für jeden Herthaner das traurigste Spiel. Nach dem 2:2 gegen Düsseldorf, dem Gedenkspiel für den verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein (43), wollte keiner der Profis aus verständlichen Gründen reden. Nur einer sprach für alle – Kapitän Toni Leistner. Der Verteidiger über ...
... die Todesnachricht am Dienstag
„Das war eine Situation, die ich niemandem wünsche. Die Nachricht war ein absoluter Schock, man wollte es nicht wahrhaben. Benjamin Weber hat am Mittwoch vor der Mannschaft gesprochen, es gab eine gewisse Leere im Team.“
... die Tage danach
„Dann mussten wir das Ganze aber gemeinsam ein wenig abschütteln, um uns professionell vorbereiten zu können. Der Klub hat uns dabei mit allem unterstützt, was möglich ist.“
... die Stimmung beim Einlaufen
„Wir sind in das Spiel reingegangen, dachten, dass wir vorbereitet sind – und dann hört man den Stadionsprecher und bekommt wieder einfach nur Gänsehaut. Die Mannschaft hat die Situation dennoch gut angenommen, unter der Woche konzentriert trainiert und eine starke erste Hälfte gespielt.“

... die Stille der Ostkurve
„Die Fans haben sich in der Kurve nach Abpfiff dafür entschuldigt, dass der Support nicht so kam wie sonst. Aber das wussten wir, da wir uns schon vorher ausgetauscht hatten. Die Jungs und Mädels sind gute Freunde von Kay gewesen. Wir haben dafür volles Verständnis.“
... die nächsten Tage
„Wie es weitergeht? Das Training lenkt ab, die Spiele lenken ab, unsere Familien lenken uns ab. Der Verein tut alles dafür, dass wir entsprechend trauern können. Wir werden uns voll auf die Aufgabe in Wiesbaden fokussieren. Wir sind seit zehn Spielen ungeschlagen, wollen diese Serie fortsetzen und müssen uns irgendwann wieder aufs Sportliche konzentrieren – auch, wenn es schwierig ist und es gerade an diesem Tag wichtigere Dinge gibt als den Fußball.“ ■