Tragik, Trauer, Tränen am Sonntag bei Hertha BSC wegen des verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein (43). Die Ultra-Fangruppe Harlekins 1998 hatte zum Trauermarsch für ihren Kay aus der Kurve vom Theodor-Heuss-Platz zum Olympiastadion vor dem Spiel gegen Düsseldorf aufgerufen. Rund 7000 Menschen kamen, um so Bernstein die letzte Ehre zu erweisen.
Die Harlekins, sonst die Stimmungskanonen mit Bengalos im Stadion, hatten extra allen, die mitmarschieren wollten, genaue Spielregeln mitgegeben: Keine Pyros, kein Alkohol! Außerdem wurden Fans von allen Klubs in Deutschland eingeladen. Auch Unioner und Anhänger des BFC Dynamo waren dabei.
Keine Pyros, kein Alkohol

Um 10 Uhr versammelte sich die Fußballtrauergemeinde am Theo, eine Stunde später machte sie sich unter Tränen auf den schweren Weg. „Trauer um Kay“, wurde ein schwarzes Banner mit weißer Schrift hochgehalten.
Der Schmerz über den Tod Bernsteins sitzt bei den Fans tief. Hertha BSC hatte rund um das Olympiastadion sechs Gedenkorte eingerichtet, wo die Anhänger Blumen niederlegten und sich in Kondolenzbücher eintragen konnten. Außerdem wurde in der Stadionkapelle eine Andacht für den verstorbenen Boss gehalten.
Bernstein-Porträt am Olympiastadion

Vor dem Eingang zur Ostkurve hing ein Riesenplakat mit einem Schwarz-Weiß-Foto von Bernstein. Viele Fans fordern, dass es dort für immer hängen bleiben soll. Der Verein hatte am Sonntagvormittag noch mal aufgerufen, dass alle Fans respektvoll miteinander umgehen: „Denkt daran, Trauerarbeit ist individuell!“ Rund ums Stadion trösteten sich die Anhänger gegenseitig, nahmen sich immer wieder in den Arm. ■