Blau-weißer Trauertag

Hertha BSC: 7000 Menschen und unzählige Tränen beim Trauermarsch für Bernstein

Vor dem Spiel gegen Düsseldorf trafen sich Herthas Fans zum Trauermarsch für den verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein.

Author - Wolfgang Heise
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Die Anteilnahme war riesig. Herthas Fans beim Trauermarsch zum Olympiastadion.
Die Anteilnahme war riesig. Herthas Fans beim Trauermarsch zum Olympiastadion.Imago Images/Koch

Tragik, Trauer, Tränen am Sonntag bei Hertha BSC wegen des verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein (43). Die Ultra-Fangruppe Harlekins 1998 hatte zum Trauermarsch für ihren Kay aus der Kurve vom Theodor-Heuss-Platz zum Olympiastadion vor dem Spiel gegen Düsseldorf aufgerufen. Rund 7000 Menschen kamen, um so Bernstein die letzte Ehre zu erweisen.

Die Harlekins, sonst die Stimmungskanonen mit Bengalos im Stadion, hatten extra allen, die mitmarschieren wollten, genaue Spielregeln mitgegeben: Keine Pyros, kein Alkohol! Außerdem wurden Fans von allen Klubs in Deutschland eingeladen. Auch Unioner und Anhänger des BFC Dynamo waren dabei.

Keine Pyros, kein Alkohol

Rund 7000 Fans versammelten sich am Theodor-Heuss-Platz, um dann gemeinsam zum Olympiastadion zu gehen. 
Rund 7000 Fans versammelten sich am Theodor-Heuss-Platz, um dann gemeinsam zum Olympiastadion zu gehen. Imago Images/Koch

Um 10 Uhr versammelte sich die Fußballtrauergemeinde am Theo, eine Stunde später machte sie sich unter Tränen auf den schweren Weg. „Trauer um Kay“, wurde ein schwarzes Banner mit weißer Schrift hochgehalten.

Der Schmerz über den Tod Bernsteins sitzt bei den Fans tief. Hertha BSC hatte rund um das Olympiastadion sechs Gedenkorte eingerichtet, wo die Anhänger Blumen niederlegten und sich in Kondolenzbücher eintragen konnten.  Außerdem wurde in der Stadionkapelle eine Andacht für den verstorbenen Boss gehalten.

Bernstein-Porträt am Olympiastadion

Fans auf dem schweren Weg zum Olympiastadion. Ein Riesenporträt von Kay Bernstein hängt an der Arena.
Fans auf dem schweren Weg zum Olympiastadion. Ein Riesenporträt von Kay Bernstein hängt an der Arena.Imago Images/Koch

Vor dem Eingang zur Ostkurve hing ein Riesenplakat mit einem Schwarz-Weiß-Foto von Bernstein. Viele Fans fordern, dass es dort für immer hängen bleiben soll. Der Verein hatte am Sonntagvormittag noch mal aufgerufen, dass alle Fans respektvoll miteinander umgehen: „Denkt daran, Trauerarbeit ist individuell!“ Rund ums Stadion trösteten sich die Anhänger gegenseitig, nahmen sich immer wieder in den Arm. ■