Klartext nach Heimblamage

Hertha-Kapitän Leistner: „Schluss mit nett, jetzt ist Tacheles angesagt!“

Nach dem 1:2-Heimdebakel gegen Münster platzt Herthas Kapitän Toni Leistner endgültig der Kragen.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha-Kapitän Tini Leistner pfeift nach der 1:2-Heimblamage gegen Münster alle zusammen.
Hertha-Kapitän Tini Leistner pfeift nach der 1:2-Heimblamage gegen Münster alle zusammen.City-Press

Lange hat er geschwiegen, jetzt bricht es aus ihrem heraus. Nach Herthas 1:2-Heimblamage gegen Aufsteiger Preußen Münster platzt Kapitän Toni Leistner (34) endgültig der Kragen. Das sieht schon nach Krisenstimmung unter Weihnachtsbaum bei den Blau-Weißen aus.

Leistner sagt es knallhart, wie sich alle Hertha-Fans fühlen: „Wir werden der Aufbaugegner der Liga, das ist der tiefste Tiefpunkt bisher. Man kann die Qualitätsfrage stellen.“ Vor zwei Wochen noch ganz nah an den Aufstiegsplätzen, doch nach der fünften Heimpleite muss jetzt nach unten geschaut werden. Leistner redet da auch nicht drumherum: „Es ist eine bedrohliche Situation, das ganze Nette ist vorbei, wir müssen jetzt mal den härteren Ton anwenden und Tacheles reden.“

Leistner: „Es ist eine bedrohliche Situation“

Wieder mal ein 1:0 hergeschenkt, nicht nachgelegt, sondern einfach sich dem Schicksal ergeben. Wieder mal dumme, individuelle Fehler, wieder mal zu viele Schwächen bei Freistößen der Gegner. Es ist immer dasselbe groteske Elend in Blau-Weiß. Der Genickbrecher war diesmal der Blackout von Pascal Klemens, der einfach zu schläfrig den Ball verlor und Münsters Daniel Kyerewaa konnte zum 1:1 treffen.  Leistner: „Ich will dem Jungen nichts Böses, aber solche Fehler passieren zu häufig, nicht nur ihm.“

Für Leistner ist das Auf und Ab auch nicht ganz erklärbar: „Nach dem Magdeburgspiel (3:1, die Red.) dachte ich, wir sind weiter. Vor zwei Wochen war noch große Euphorie. Jetzt haben wir drei Pleiten in Folge hingelegt. Wir haben die geilsten Fans der Liga, die folgen uns überall hin. Aber Fürth war schon eine kleine Arbeitsverweigerung auf dem Platz.“ Die hat sich dann in der zweiten Halbzeit gegen Preußen irgendwie fortgesetzt und wurde durch das Tor von Torge Paetow endgültig bestraft. ■