3:2 gegen 1. FC Magdeburg

Hertha BSC siegt, Schiri Florian Exner trickst die Protest-Fans kurios aus

Hertha holt einen ganz wichtigen Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg, doch der größte Trickser auf dem Platz war der Schiri.

Author - Wolfgang Heise
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Liebling Fabian Reese ist wieder da und Hertha BSC geht es gut. Reese traf gegen den 1. FC Magdeburg doppelt.
Liebling Fabian Reese ist wieder da und Hertha BSC geht es gut. Reese traf gegen den 1. FC Magdeburg doppelt.City-Press

Hertha BSC hat den Fehlstart in der Rückrunde endgültig beendet. Nach dem 2:1 in Fürth folgte Freitagabend vor 52.652 Fans im Olympiastadion ein 3:2 (2:1) gegen den 1. FC Magdeburg. Doppeltorschütze und Fanliebling Fabian Reese machte es möglich. Auch diese Partie wurde von den Fanprotesten mit Tennisbällen gegen einen DFL-Investoren-Deal begleitet. Doch diesmal hatte Schiri Florian Exner einen ganz besonderen Trick...

Erstmal wieder viel Pyro. Kurz nach dem Anpfiff zündelten Herthas Fans in der Ostkurve, danach die Magdeburger Anhänger am Marathontor. Das Olympiastadion war ein einziger Rauchtopf, doch die Profis behielten trotzdem auf dem Rasen den Durchblick.

Nur Hertha-Keeper Tjark Ernst leistete sich gleich ein Patzer. Er schoss den Magdeburger Baris Atik an (4.). Danach gaben die Blau-Weißen nach vorne Vollgas. Doch Fabian Reese (6.), Palko Dardai (11.) und Marten Winkler (11.) bekamen die Kugel einfach nicht über die Linie. Hertha drückt, aber Magdeburg macht aus dem Nichts das Tor. Ein schnellen Angriff schloss Atik zum 1:0 (22.) für die Gäste ab. 

Palko Dardai mit Traum-Tor zum 2:1

Der Tiefschlag saß, die muntere Anfangsoffensive war dahin. Doch dann tat FCM-Verteidiger Xavier Amechie den Blau-Weißen einen Gefallen. Er trat gegen Fabian Reeses rechtes Schussbein - Elfmeter! Reese verwandelte sicher zum 1:1 (33.). 

Die nächste FCM-Grätsche folgte. Bei einem Hertha-Konter säbelte Jean Hugenot mit einer Notbremse Jonjoe Kenny kurz vor dem Strafraum um - Rot für Hugenot. Den anschließenden Freistoß zirkelte Palko Dardai traumhaft schön in den rechten, oberen Torwinkel zum 2:1 (39.). 

Tennisbälle und kuriose Halbzeitpause

In der 45. Minute schmissen Herthas Ultras wieder Tennisbälle. Palko Dardai fing einen Ball auf.
In der 45. Minute schmissen Herthas Ultras wieder Tennisbälle. Palko Dardai fing einen Ball auf.Imago Images/HMB-Media

Knappe Führung für Hertha, Überzahl, aber Pause gab es noch lange nicht, weil ab der 45. Minute die Ultraszene in der Ostkurve wieder Tennisbälle auf den Rasen schmiss, war das Spiel erstmal unterbrochen. Magdeburg konnte eine Ecke nicht ausführen. Nach sechs Minuten schickte Schiri Florian Exner die Spieler in die Stadionkatakomben. Er hatte sich vorher mit Trainer Pal Dardai und FCM-Coach Christian Titz darauf geeinigt, dass die Unterbrechung zur viertelstündigen Halbzeitpause gemacht wird. 

Als die Profis aus die Kabine kamen, wurde das Spiel mit Ecke für Magdeburg fortgesetzt. Nach weiteren vier Minuten Nachspielzeit aus der ersten  Halbzeit gab es den Seitenwechsel. Kurios, aber machbar! Auf die offizielle Halbzeitpause kann laut DFB-Regeln verzichtet werden, wenn beide Teams damit einverstanden sind. 

Doch die Partie wurde nach nur zwei Minuten wieder unterbrochen. Diesmal schossen die FCM-Fans Raketen auf den Platz. Als es weiterging, schlief dann Herthas Hintermannschaft bei einer Ecke und Magdeburgs Tobias Müller traf per Hinterkopf zum 2:2 (51.).

Doch Hertha fing sich schnell wieder. Stürmer Haris Tabakovic schoss einfach mal aus 25 Metern. FCM-Keeper Dominik Reimann faustete den Ball genau vor die Füße von Reese und der Flügelflitzer traf zum 3:2 (59.). Das war der nächste Hertha-Sieg.