Freundschaft für immer

Hertha BSC und KSC: So läuft die große Fan-Party in den Messehallen

Kein Spiel wie jedes andere. Herthas Fans feiern mit den Karlsruhern den ganzen Tag.

Author - Wolfgang Heise
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Seit über 40 Jahren sind die Fans von Hertha BSC und KSC befreundet. Sonnabend steigt schon vor dem Spiel eine große Party am Messegelände.
Seit über 40 Jahren sind die Fans von Hertha BSC und KSC befreundet. Sonnabend steigt schon vor dem Spiel eine große Party am Messegelände.imago images/Stockhoff

Das ist einmalig im deutschen Fußball. Hertha BSC und der Karlsruher SC spielen Sonnabend (20.30 Uhr) im Olympiastadion gegeneinander und die Fans beider Klubs feiern den ganzen Tag miteinander, egal, wie das Spiel ausgeht. Es wird die Mega-Party des Wochenendes. So läuft sie ab.

Der historische Zusammenschluss der beiden Anhängerlager ereignete sich 1976. Herthas Fans reisten mit dem Zug nach Karlsruhe. Statt Feindseligkeit erwartete sie völlig überraschend am Bahnhof ein nettes Empfangskomitee der Karlsruher Fans. Zusammen ging es in eine Kneipe. Schon auf dem Weg in das Wildparkstadion lag man sich nach ein paar Bier in den Armen. Hertha gewann 3:0 und trotzdem feierten die Fans gemeinsam weiter. 

Die Tradition lebt und am Sonnabend gibt es das liebevolle Wiedersehen am Bahnhof Charlottenburg ab 11 Uhr. Von da aus geht es gemeinsam zur Messehalle 21B. Der Förderkreis Ostkurve hat dort eine Riesenparty organisiert (Eintritt 10 Uhr). Vier Stunden gemeinsames Happening, wo so manche alte Anekdote wieder rausgekramt wird.

Hertha und KSC: Gemeinsamer Fanmarsch

Sonnabend gehen die Fans von Hertha BSC und dem Karlsruher SC gemeinsam ins Olympiastadion.
Sonnabend gehen die Fans von Hertha BSC und dem Karlsruher SC gemeinsam ins Olympiastadion.imago images/Wagner

Um 17 Uhr versammeln sich alle am Theodor-Heuss-Platz, ab 17.30 Uhr gibt es dann einen gemeinsamen Fanmarsch zum Olympiastadion. Blau-Weiß doppelt, BSC, KSC! In der Betonschüssel dürfen die Karlsruher dann auf der Gegengerade direkt neben der Ostkurve, nicht wie sonst üblich am Marathontor, Platz nehmen. Dafür hatten sich Herthas Anhänger eingesetzt. Starke Nummer! Und jetzt schon ein voller Erfolg. Denn über 60.000 Zuschauer werden zu diesem Zweitliga-Spiel kommen, weil man einfach bei diesem einmaligen Ambiente der Friedseligkeit dabei sein will.

Sportdirektor Benjamin Weber: „Grundsätzlich freuen wir uns auf die tolle Kulisse mit 60.000 Fans. Über 40 Jahre Freundschaft ist eine Riesensache für die Fans, aber auch für uns als Verein. Aber wenn das Spiel losgeht, wollen wir die Punkte hierbehalten.“

Dardai: „Auf dem Rasen gibt es kein Freundschaftsspiel“

Herthas Trainer Pal Dardai freut sich schon auf den Festtag mit Karlsruhes Fans, sagt aber auch: „Auf dem Rasen gibt es kein Freundschaftsspiel.“
Herthas Trainer Pal Dardai freut sich schon auf den Festtag mit Karlsruhes Fans, sagt aber auch: „Auf dem Rasen gibt es kein Freundschaftsspiel.“City-Press

Auch Trainer Pal Dardai freut sich auf die Mega-Kulisse und verriet: „Ich war Donnerstagvormittag im Stadion, um mir den neuen Rasen anzuschauen. Die Greenkeeper machen einen Riesenjob. Als ich dann noch mal durchs Rund geschaut habe, dachte ich mir: Mann, wir haben ein geiles Stadion. Es ist schön, dass so viele Fans kommen. Aber es gibt kein Freundschaftsspiel, das kann ich versprechen.“

Vor zwölf Jahren spielte Hertha zum letzten Mal gegen den KSC. In der Zweitliga-Saison 2010/11 gewannen die Blau-Weißen im Karlsruher Wildparkstadion 6:2. Zusammen gefeiert haben die Fans auch da nach dem Abpfiff, und so wird es auch Sonnabend wieder sein.