Schneller, offensiver Fußball. Hertha BSC hat ihn beim 5:2 gegen Schalke 04 geliefert. Es war die Antwort auf die schlimme erste Halbzeit beim 0:2 beim Spitzenreiter FC St. Pauli vor einer Woche. Es war auch die Antwort von Trainer Pal Dardai.
Der Coach stellte die Mannschaft mutig um. Kapitän Toni Leistner nur auf der Bank, Winterneuzugang Aymen Barkok genauso. Stattdessen bildeten Linus Gechter und Marton Dardai das Innenverteidiger-Duo und Jeremy Dudziak sorgte bei seinem Startelf-Debüt nach langer Verletzungspause endlich für Dynamik im Mittelfeld.
Es waren nicht nur kleine Personalentscheidungen. Es war viel mehr: Es ist die nächste Entwicklungsstufe des Teams. Der KURIER hatte es schon vor vier Wochen angekündigt, dass Dardai im letzten Drittel der Saison noch mehr junge Profis in die Startelf beordern will.
Nach dem Torfestival gegen Schalke sagt der Coach: „Das war denn jetzt wohl die jüngste Startelf, die bisher gespielt hat. Wir entwickeln uns weiter. Und wir können alle dankbar sein, dass Hertha so eine gute Akademie hat.“ Dieses Team, was da attraktiven Fußball spielte, setzte einfach die Taktik des Trainers besser um und gab endlich mal wieder über 90 Minuten Vollgas.
Dardai hat einen Plan, wie er den Verein wieder in die Bundesliga zurückführen kann. Aber so, dass er dort auch dann bleibt. Und das braucht noch Zeit. Immer wieder taucht ein Missverständnis auf: Dardai lässt nur defensiv spielen. Das Gegenteil ist richtig: Der Ungar will offensiven Fußball, der schon bei der Abwehr beginnt.