Hertha spielt in Münster

Hertha BSC: Rekordjagd! Kann Leitl die Superserie von Luhukay knacken?

Seit sieben Spielen ist Hertha BSC ungeschlagen, der Rekord liegt bei 21 Spielen ohne Niederlage. Das schaffte Ex-Coach Jos Luhukay vor zwölf Jahren.

Author - Wolfgang Heise
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Seit Stefan Leitl Trainer ist, geht es bei Hertha BSC wieder aufwärts. Freitag soll der nächste Sieg in Münster her.
Seit Stefan Leitl Trainer ist, geht es bei Hertha BSC wieder aufwärts. Freitag soll der nächste Sieg in Münster her.Imago Images/nordphoto/Engler

Hängenlassen gibt es bei Herthas Trainer Stefan Leitl (47) nicht. Der Mann will eine neue Superserie. Seit sieben Spielen sind die Blau-Weißen ungeschlagen. Das soll auch Freitag (18.30 Uhr) bei Preußen Münster so bleiben. Für Leitl geht es um viel: Ungeschlagen in die Sommerpause und in der neuen Saison genau so weitermachen. Es geht in der neuen Spielzeit um den Aufstieg und auch um einen vereinsinternen Rekord. Knackt Leitl die Ungeschlagen-Serie von Jos Luhukay?

Jos Luhukay: Nach Wutrede folgte Superserie

Sagenhafte 21 Spiele hintereinander war Hertha mit dem Niederländer Luhukay in der Zweitliga-Saison 2012/13 ohne Niederlage. Wie es dazu kam? Durch eine Wutrede des Niederländers. Am 2. Spieltag nach einem peinlichen 1:3 beim FSV Frankfurt tobte Luhukay: „Katastrophal, inakzeptabel. Namen zählen nicht, wir haben nicht als Mannschaft gespielt. Das ist traurig für mein Herz.“

Danach lief es. Nach einem 2:1 gegen Regensburg Ende August 2012 folgten 14 weitere Siege und sechs Unentschieden. Erst Anfang März 2013 gab es mit einem 0:1 bei Dynamo Dresden wieder eine Niederlage. Es war die zweite und letzte Pleite der ganzen Saison, Hertha stieg damals mit 76 Punkten sofort wieder auf.

Jos Luhukay verlor mit Hertha im August 2012 mit 1:3 beim FSV Frankfurt und wütete danach komplett. Seine Brandrede half, danach gab es in 21 Spielen in Folge keine Niederlage mehr.
Jos Luhukay verlor mit Hertha im August 2012 mit 1:3 beim FSV Frankfurt und wütete danach komplett. Seine Brandrede half, danach gab es in 21 Spielen in Folge keine Niederlage mehr.Jos Luhukay: Nach Wutrede folgte SuperserieImago Images/Hübner

Damals war so ein Durchmarsch im Unterhaus noch möglich, jetzt ist die Zweite Liga ausgeglichener. Eine Giganten-Serie deswegen viel schwieriger. Trotzdem ist Leitl extrem ehrgeizig: „Wir dürfen uns nicht zufriedengeben, dass wir eine kleine Serie haben. Ich will eine große Serie – über den Sommer hinaus. Das habe ich den Jungs auch so gesagt. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir auch mit Punkten aus Münster nach Hause fahren.“

Klare Ansage, wie einst Luhukay musste auch Leitl eine Blamage hinnehmen. Beim 0:4 in Elversberg beorderte er die Spieler noch während einer Unterbrechung in der ersten Halbzeit zu einer Krisensitzung am Spielfeldrand, das zeigte Wirkung. Wille und Teamgeist sind seit diesem Knackpunkt-Spiel wieder in der Mannschaft.

Leitl: „Nur Klassenerhalt kann nicht Herthas Ziel sein“

Leitl: „Wer sieht, wie motiviert die Jungs im Training sind, muss nicht nach dem Gegner gucken. Es geht um ein Spiel und es geht darum, dass wir es gewinnen und diese Mentalität hochhalten. Wir haben maximale Energie und große Lust. Wir wollen unsere Ziele erreichen. Für uns geht es um 49 Punkte, um Respekt und Anerkennung. Für uns geht um die Serie, wir wollen das gute Gefühl aufrechterhalten.“

Es geht also schon jetzt um die neue Saison. Leitl sagt: „Ich war absolut überzeugt davon, das Ziel, die Liga zu halten, zu schaffen. Das ist aber das minimalste Ziel für einen Verein wie Hertha, dieses zu erreichen. Ein Klassenerhalt mit Hertha kann nicht unser Ziel oder Anspruch sein.“ Das gilt dann für die neue Saison, da soll nämlich der Aufstieg endgültig gelingen. Vielleicht mit einer Superserie von 22 ungeschlagenen Spielen. Das wäre dann am 13. Spieltag Ende November. ■