Alle reden über Fabian Reese, doch auch bei Herthas zweitem großen Fanliebling Deyo Zeefuik (27) steht ein Fragezeichen wegen seiner Zukunft. Bleibt die holländische Kampfmaschine bei den Blau-Weißen?
Trainer Stefan Leitl will es, Zeefuik selbst auch und Hertha BSC sowieso. Der Poker läuft gerade auf Hochtouren. Das war auch schon im vergangenen Jahr so. Sein Vertrag war damals ausgelaufen. Er verzichtete auf viel Geld bei seinem Gehalt und gewann so endgültig die Herzen der Fans. Der Ein-Jahres-Vertrag sah eine automatische Verlängerung um eine weitere Saison unter zwei Bedingungen vor.
Leitl lobt Zeefuik
Zeefuik musste über 20 Spiele machen, das hat er dank starker Leistungen als linker Außenverteidiger mit bisher 29 Liga-Partien übererfüllt. Doch der zweite Passus im Kontrakt macht es jetzt kompliziert: Hertha hätte aufsteigen müssen. Daraus wurde nichts.
Deswegen muss jetzt neu verhandelt werden. Zeefuik selbst hat weiter den Glauben, dass die Blau-Weißen nächstes Jahr aufsteigen können und er will auch bleiben. Ein Vertragsangebot liegt ihm bereits vor. Das sagt auch Trainer Leitl ganz offen: „Ich bin seit Februar hier und hat man die Wichtigkeit von Toni und Deyo gesehen, und welchen Impact sie der Mannschaft geben. Benny ist dort in Gesprächen.“
Sportdirektor Benny Weber arbeitet also nicht nur an dem Verbleib von Kapitän Toni Leistner, sondern auch an Zeefuiks blau-weißer Zukunft. Nächste Woche könnte es mit dem neuen Vertrag so weit sein.
Zeefuik kann sechs Positionen spielen
Die Fans werden jubeln, wenn dieser Poker endgültig über die Bühne gegangen ist. Und natürlich auch Coach Leitl. Denn der Holländer, der 2020 vom FC Groningen zu Hertha kam, ist in der Defensive der flexibelste Spieler. Links, rechts oder zentral an der Abwehrkette, dazu als Sechser oder Flügelspieler. Seine Variabilität macht ihn besonders wertvoll.
Und dazu ist er durch seine aggressive, dynamische Spielweise ein echter Pusher gerade für die jüngeren Mitspieler. Hertha braucht eben neben Künstlern wie Reese und Michael Cuisance auch einen Kämpfer und Arbeiter, damit der Mix im Team stimmt.
Zeefuik hat nach wirren, blau-weißen Saisons, bei denen er gleich zweimal an andere Klubs (Blackburn Rovers und Hellas Verona) ausgeliehen wurde, endlich seine beste Zeit bei Hertha und sagt jetzt: „Man sieht, dass wir eine Mannschaft sind, dass wir als Einheit fighten.” Genau und das muss auch nächstes Jahr genauso weitergehen – mit Zeefuik.