Pleite in Münster

Hertha BSC verliert 0:2: Ernst-Schock, Gechter sieht Rot, Serie gerissen

Hertha verliert nach sieben Spielen das erste Mal wieder, zu wenig Kampf und Spielwitz bei Abstiegskandidat Münster.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Profis waren in Münster ziemlich ratlos. Nach sieben Spielen ohne Niederlage setzte es ein 0:2 bei Preußen.
Herthas Profis waren in Münster ziemlich ratlos. Nach sieben Spielen ohne Niederlage setzte es ein 0:2 bei Preußen.City-Press

Das war es schon mit der Ungeschlagen-Serie! Hertha BSC verliert 0:2 (0:1) bei Abstiegskandidat Preußen Münster. Das war einfach zu wenig Kampf und zu wenig Präzision. Dazu sah auch noch Innenverteidiger Linus Gechter Rot.

Schock vor dem Anpfiff! Torwart Tjark Ernst verletzte sich beim Aufwärmen an der Hüfte. Für ihn musste Dennis Smarsch ins Tor, denn auch der zweite Keeper Marius Gersbeck ist verletzt. Klappte es trotzdem in der Hintermannschaft, da auch Kapitän Toni Leistner wegen einer Gelbsperre fehlte? Für ihn kam Andreas Bouchalakis als Innenverteidiger ins Team. Für den Griechen war es exakt nach einem Jahr und vier Tagen der erste Startelfeinsatz.

Gechter leitet 0:1 ein

Münsters Jorrit Hendrix trifft in der 30. Minute per Hacke zum 1:0 gegen Hertha BSC.
Münsters Jorrit Hendrix trifft in der 30. Minute per Hacke zum 1:0 gegen Hertha BSC.Imago Images/RHR-Foto

Herthas Profis hatten erst mal ihre Lösung, sie legten beim Abstiegskandidaten gleich den Vorwärtsgang ein, damit hinten nichts anbrennt. Nach einer Viertelstunde wurde Münster mutiger und ging in den Angriffsmodus. Linus Gechter leistete sich einen schlampigen Pass nach vorne, Münsters Etienne Amenyido passte sofort weiter auf Jorrit Hendrix und der traf aus spitzem Winkel per Hacke zum 1:0 (30.).

Herthas Ungeschlagen-Serie von sieben Spielen wackelte gewaltig, denn Preußen war einfach in den Zweikämpfen aggressiver. Trainer Stefan Leitl raufte sich an der Seitenlinie die Haare. Eine ganz schwache erste Halbzeit ohne eine Torchance. Und wie ging es im zweiten Durchgang weiter?

Erst mal unverändert, Münster zelebrierte Abstiegskampf pur mit harter Gangart und Herthas Spieler fanden kein echtes Mittel, um effektiv ein Angriffsspiel aufzubauen. In der 63. Minute kam Stürmer-Routinier Florian Niederlechner (wechselt zu Drittligist 1860 München) für Derry Scherhant. Doch auch der Wechsel nützte nichts. Es wurde noch schlimmer!

Gechter sieht Rot

Nach einem langen Einwurf des Münsteraners Marc Lorenz und Hendrix konnte fast unbedrängt zum 2:0 (70.) einköpfen. Kollektive Schlafeinheit in der blau-weißen Abwehr. Leitl reagiert nach dem zweiten Gegentreffer. Bouchalakis ging als Abwehrchef runter, Michal Karbownik ergänzte das Mittelfeld (71.). Doch die Umstellung in der Hintermannschaft hat sich nach weiteren sechs Minuten erledigt. Verteidiger Gechter flog nach einem schlimmen Zusammenprall mit Münsters Preißinger mit Rot vom Platz.

Da war das Spiel endgültig gelaufen. Leitls Ziel ohne Pleite die Saison zu beenden ist futsch. Ein ganz schwacher Auftritt der Hertha-Profis. Da ist Redebedarf, auch wenn es in dieser Saison um nichts mehr geht.