Was passiert mit Herthas Super-Oldie Peter Pekarik (37)? Momentan sorgt er für ein Kuriosum im Weltfußball. Mister Zuverlässig mit dem Bauchmuskel-Sixpack spielt weiter für die Slowakei. Doch bei der Nationalteam-Nominierung steht hinter Pekariks Namen kein Klub, sondern auf Slowakisch „bez klubu“, „ohne Verein“. Dahinter steckt ein irrer Poker um Pekariks Zukunft bei Hertha BSC. Der slowakische Nationaltrainer Francesco Calzona hat nämlich ein Veto eingelegt.
Eigentlich war im Mai alles klar. Die Vereinslegende Pekarik verabschiedete sich nach zwölf Jahren als Hertha-Profi beim letzten Heimspiel gegen Kaiserslautern (3:1) von den Fans, die ihn für seine Treue lieben. Der Plan war, dass er danach einen Job in der Jugendakademie übernehmen sollte. Doch vorher hatte er noch etwas Großes vor: mit der Slowakei bei der EM spielen.
Da trumpfte der ewige Peter dann topfit auf und machte alle vier EM-Spiele mit. Das war die Wende bei den Zukunftsplänen. Im KURIER verkündete Pekarik noch während des Turniers: „Ich spüre mental und körperlich keine Erschöpfung, habe Kraft und große Lust, weiterhin auf höchstem Niveau zu spielen. Deshalb glaube ich, dass noch weitere fußballerische Herausforderungen vor mir liegen.“
Pekarik spielt mit 37 Jahren weiter für die Slowakei

Sein Nationaltrainer unterstützte ihn und gab unmissverständlich zu verstehen, dass er weiter mit Pekarik plant – am besten bis zur WM 2026. Hertha hat seitdem ein Luxusproblem. Ein Nationalspieler, der nicht mehr im Klub spielt, aber in anderer Funktion im Verein bleiben soll.
Nach der EM und dem anschließenden Urlaub auf den Malediven setzte sich Pekarik mit Sportdirektor Benjamin Weber zusammen. Es sollte ein Kompromiss gefunden werden. Pekarik selbst ist in einer Zwickmühle. Denn er will unbedingt bei Hertha bleiben und gleichzeitig noch für die Slowakei spielen. Pekarik: „Die Nationalmannschaft ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich bin unheimlich dankbar und stolz, dass ich das slowakische Trikot seit 17 Jahren tragen darf und auf 131 Partien komme.“
Eigentlich soll Pekarik in Herthas U23 weiter spielen
Die Lösung schien schon ganz nah. Neben einem Job in der Akademie sollte er in der U23 weiter kicken – in der Regionalliga. Pekarik war da auch mit einverstanden. Mit seiner Frau Lujza machte er vergangene Woche ein Selfie beim Spaziergang am Olympiastadion, um seine Verbundenheit zu seinem Klub zu zeigen.