Andre Mijatovic (45) führte Hertha BSC einst als Kapitän zurück in die Bundesliga. Jetzt soll er als Co-Trainer von Chefcoach Stefan Leitl (47) die Blau-Weißen vor dem Totalschaden, dem Drittliga-Absturz, bewahren. Der Kroate sorgt bei seiner Vorstellung für Lacher – und stichelt gegen den 1. FC Union!
„Ich habe überlegt, welche Erinnerungen auf mich zukommen, dann habe ich gesehen: Der Weg vom Hotel am Kaiserdamm ist genauso lang wie früher, Berlin ist genauso groß wie früher, das Olympiastadion ist genauso groß wie früher – ich habe viel Bekanntes gesehen. Das ist schön“, erklärt Mijatovic und hatte die Lacher im blau-weißen Medienraum auf seiner Seite.
Auch wenn sich die Infrastruktur im Westen Berlins offenbar kaum verändert hat, bei Hertha BSC hat sich dafür einiges getan, seitdem Mijatovic das letzte Mal die Schranke zum Olympiapark in der Hanns-Braun-Straße passierte.
Andre Mijatovic stieg mit Hertha BSC auf – und direkt wieder ab
Von 2010 bis 2012 spielte er für Hertha BSC, führte den Verein unter Trainer Markus Babbel (52) als Kapitän zurück in die Bundesliga – nur um ein Jahr später nach mächtig viel Chaos direkt wieder abzusteigen. Erst danach kehrte mit Pal Dardai auf der Cheftrainer-Position für fast fünf Jahre Kontinuität und damit Ruhe ein. Bis Lars Windhorst (48) und der Größenwahn 2019 bei Hertha BSC Einzug hielten – und den gesamten Verein in einer beispiellosen Geschwindigkeit trotz oder gerade wegen des größten jemals getätigten Einzelinvestments in der Geschichte des deutschen Fußballs an die Wand fuhren. 374 Millionen Euro wurden nicht nur verbrannt. Vielmehr drückt Hertha seitdem ein Schuldenberg, der den Klub nach dem sportlichen Absturz in die Zweite Liga daran hindert, wieder auf die Beine zu kommen.

Mijatovic weiß, worauf er sich mit seinem Chef eingelassen hat: „Ich kenne den Verein, ich weiß, was die Erwartungen sind. Ich habe gute und weniger gute Zeiten bei Hertha erlebt.“
Hertha BSC: Andre Mijatovic stichelt gegen den 1. FC Union
Dabei punktet Mijatovic bei vielen Hertha-Fans – denn der Neue stichelt direkt gegen den 1. FC Union: „Die Bedeutung von Hertha ist unverändert, für mich ist es die Nummer 1 der Stadt. Und in Zukunft wollen wir das auch wieder sein.“
Dass das derzeit eine gewagte These ist, weiß er selbst: „Die Realität ist aber anders. Fakt ist, dass wir eine Mannschaft auf dem 14. Platz übernehmen. Das muss man annehmen und gewisse Sachen anpassen. Das gehört dazu. Ich kann nur an die Fans appellieren: Unterstützt die Mannschaft, auch wenn die Ergebnisse nicht immer stimmen.“
Derby zwischen Hertha BSC und 1. FC Union fehlt Berlin
Fakt ist: Viele Fans des 1. FC Union und von Hertha BSC lechzen nach neuen Berliner Derbys. Die Duelle nach dem Aufstieg der Eisernen elektrisierten die ganze Hauptstadt. Seit Herthas Abstieg fehlt das.
Damit das nicht in noch weitere Ferne rückt, muss Hertha BSC mit seinem neuen Trainerteam unbedingt punkten. Mijatovic und Leitl versprühen trotz des auf fünf Punkte geschmolzenen Vorsprungs auf den Relegationsplatz Optimismus. Tatsächlich spricht vieles dafür, das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr, Sky) zu gewinnen. Mijatovic verspricht: „Wir sind hier, um Hertha wieder nach vorne zu bringen.“ ■