Hertha BSC kämpft, aber es reicht nicht gegen den HSV. 2:3 (0:2) verlieren die Blau-Weißen gegen die Hamburger. Es war die sechste Heimpleite der Saison. Fabian Reese feiert ein grandioses Comeback, die Moral stimmt auch, denn es wurde ein 0:2-Rückstand aufgeholt. Doch am Ende war der HSV einfach zu clever.
Es war das Gedenkspiel für den am 16. Januar 2024 plötzlich mit 43 Jahren verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein. 71.500 Zuschauer im Olympiastadion gegen den HSV und Herthas Fans setzten ein Zeichen: Ganz starke Choreographie für Bernstein in der Ostkurve. Ein Banner mit der Aufschrift: Wir haben deinen Baum mit unseren Tränen gegossen. Danach wurde über die ganze Kurve ein riesiger Apfelbaum auf einem Plakat ausgerollt.
Bernstein hatte nach seinem Amtsantritt 2022 einen Baum vor der Geschäftsstelle gepflanzt – als Symbol des Aufbruchs für den Verein in bessere Zeiten. Der „Berliner Weg“ wird seitdem umgesetzt. Viele eigene Talente ins Profi-Team.
Starke Choreo für Kay Bernstein

Auch das Sonder-Trikot, der berühmten Trainingsjacke von Bernstein nachempfunden, hatte Samstagabend diese Aufschrift „Berliner Weg“, zu Ehren Bernsteins. Viel Pathos im Olympiastadion. Herthas Spieler waren von der tollen Atmosphäre angeheizt. Sie gaben gegen die Hamburger sofort Vollgas. Palko Dardai hatte gleich nach Anpfiff zwei Großchancen (4./7.), danach auch noch Michael Cuisance (9.).
Doch nach einer Viertelstunde hatten sich die Hanseaten richtig sortiert. Und es traf mal wieder Davie Selke, der Ex-Herthaner, für den HSV per Kopf zum 1:0 (23.). Sein sechstes Tor gegen die Blau-Weißen. Von dem Rückstand mussten sich die Blau-Weißen erstmal erholen. In der 44. Minute hat Palko Dardai die nächste Chance, aber sein Schussversuch wird abgeblockt. So ging es mit 0:1 gegen den Spitzenreiter der Zweiten Liga in die Pause.
Der HSV spielte danach abgezockt weiter und Hertha hatte vorne keine Durchschlagskraft. Selke musste nach einem Luftkampf mit Toni Leistner angeknockt vom Feld. Für ihn kam Ransford-Yeboah Königsdörffer (55.). Nach sechs Minuten ließ Herthas Hintermannschaft den Edeljoker einfach aus 15 Metern schießen und der traf zum 2:0.
Reese rein, danach trifft Hertha in neun Minuten zweimal
Danach schaltete Hertha-Trainer Cristian Fiel auf Dreier-Abwehrkette um. Fabian Reese kam für Michal Karbownik, Derry Scherhant in der Doppelspitze mit Smail Prevljak und Marten Winkler kam für Palko Dardai (66.). Frischer Wind im Sturm, um doch noch irgendwie dieses Heimspiel zu retten.
Und Reese zeigte bei seinem Comeback (nach Knöchel-OP im Sommer), dass er den Unterschied macht. Ein Sturmlauf über links, eine kurze Hereingabe zu Scherhant, der weiter zu Cuisance und der Franzose traf zum 1:2 (72.).
Und es lief vorne immer besser. Wieder Reese, diesmal mit einer Flanke von links, Marten Winkler nahm den Ball direkt und traf zum 2:2 (80.). Hertha stürmte weiter, doch war dann zu mutig. Der HSV konterte eiskalt und Emir Sahiti traf zum 3:2 (84.) für die Hamburger. War das ein irres Spiel. ■